Simbabwe 300 Menschen flüchten in Botschaft

Aus Angst um ihr Leben sind in Simbabwe etwa 300 Menschen in die südafrikanische Botschaft in Harare geflohen. Bei den Flüchtlingen handelt es sich um Anhänger der Opposition.

Angesichts der anhaltenden Gewalt gegen Regierungsgegner in Simbabwe haben sich rund 300 Anhänger der Opposition in die Botschaft Südafrikas in Harare gerettet. Das teilte ein Sprecher des südafrikanischen Außenministeriums mit. Der Botschafter habe mit den Leuten gesprochen, die Lage sei unter Kontrolle.

Oppositionsführer Morgan Tsvangirai hält sich seit Sonntag in der niederländischen Botschaft auf. Er verließ den Zufluchtsort am Mittwoch kurzzeitig für eine Pressekonferenz in seinem Haus und kehrte anschließend wieder in die diplomatische Vertretung zurück.

Tsvangirai hatte vor kurzem seine Teilnahme an der Stichwahl um das Präsidentenamt am Freitag abgesagt, weil die Übergriffe des Regimes von Präsident Robert Mugabe auf die Anhänger der Opposition zu stark geworden seien. Der seit fast 30 Jahren zunehmend autoritärer regierende Mugabe hält dessen ungeachtet an der Stichwahl fest.

Nach Angaben der Staatszeitung "Herald" ist er zwar "offen" für Verhandlungen mit der Opposition, aber erst nach der Wahl und zu seinen Bedingungen. Tsvangirai lehnt das kategorisch ab, obwohl er sich am Mittwoch für eine "Verhandlungslösung" zur Beendigung der Krise ausgesprochen hatte. Staaten wie Frankreich oder die USA erklärten, das Ergebnis der Stichwahl nicht anerkennen zu wollen.

AP · DPA
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