Die USA bleiben bei ihrer harten Haltung gegen den Iran. Erst müsse sich zeigen, ob Teheran im Atomstreit tatsächlich - wie angekündigt - einlenkt, bekräftigte US- Verteidigungsminister Robert Gates am Mittwoch in Washington. Solange nicht ausgeschlossen sei, dass der Iran Atomwaffen entwickle, werde sich seine Regierung weiterhin alle Optionen offenhalten, erklärte Gates vor dem Streitkräfteausschuss des Abgeordnetenhauses.
Dies wären zunächst "harte Sanktionen", die teilweise von den Vereinten Nationen und teilweise von den USA und anderen Ländern gegen Teheran verhängt würden. So habe es US-Präsident Barack Obama auch gemeint, als er vergangene Woche in seiner Rede zur Lage der Nation von wachsenden Konsequenzen gesprochen habe, sollte der Iran im Atomstreit nicht einlenken.
"Wir warten auf Handlungen, nicht nur auf Worte", sagte Außenamtssprecher Philip Crowley. Sollte Teheran sich tatsächlich bewegen und den von der Vorschlag der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) annehmen, wäre dies im Interesse der iranischen Bevölkerung und der internationalen Gemeinschaft.
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte am Vortag im iranischen Staatsfernsehen überraschend erklärt, sein Land sei bereit, wie von der IAEA vorgeschlagen schwach angereichertes Uran im Ausland weiter anreichern zu lassen, um es dann in einem Forschungsreaktor in Teheran zu verwenden. Dies hatte die iranische Regierung bislang abgelehnt.
Den von Ahmadinedschad ebenfalls in dem Fernsehinterview angebotenen Gefangenenaustausch lehnen die USA nach Angaben Crowleys ab. Ahmadinedschad hatte sich bereiterklärt, im Austausch gegen in US-Gefängnissen einsitzende iranische Häftlinge drei amerikanische Touristen freizugeben. Sie waren im vergangenen Juli verhaftet worden, als sie von den irakischen Kudengebieten aus die Grenze zum Iran überschritten hatten. "Wir sind an dem Austausch nicht interessiert", sagte Crowley. Man könne nicht etwa einen iranischen Staatsbürger, der des Waffenhandels oder der Verletzung von internationalem Recht überführt worden sei, mit drei Wanderern vergleichen, die eine unmarkierte Grenze übertreten hätten.