Der südafrikanische Staatschef Jacob Zuma könnte von seiner eigenen Partei vorzeitig abberufen werden. Die Regierungspartei ANC will heute über den möglichen Machtwechsel in einer Sondersitzung in Pretoria beraten. Sollte sie dabei den Rücktritt des von Korruptionsskandalen erschütterten Zuma,75, fordern, würde ihm voraussichtlich der im Dezember neugewählte Parteivorsitzende und derzeitige Vizepräsident Cyril Ramaphosa, 65, im Amt nachfolgen.
Korruptionsvorwürfe gegen den Präsidenten
Zumas zweite Amtszeit würde normalerweise erst mit der Wahl 2019 enden. Juristisch betrachtet müsste das Parlament den Staatschef mit einem Misstrauensvotum stürzen. Faktisch müsste Zuma jedoch nach einer entsprechenden Aufforderung durch den Parteivorstand abtreten.
Zuma wird unter anderem persönliche Bereicherung im großen Stil vorgeworfen. Zudem soll er einer befreundeten Unternehmerfamilie Aufträge zugeschoben haben und ihnen unzulässig Einfluss auf die Politik gewährt haben.