Terrorismus Nummer 2 der Al-Kaida gefasst

Ein hochrangiges Führungsmitglied der radikal-islamischen Al-Kaida ist offiziellen Angaben zufolge im Irak gefasst worden. Das Terrornetzwerk sei nun in einer "schweren Führungskrise", hieß es.

Irakische Sicherheitskräfte haben den Vize-Chef der radikal-islamischen Organisation Al-Kaida im Irak gefasst. Dies teilte der Nationale Sicherheitsberater des Landes, Mowaffak al-Rubaie, am Sonntag in Bagdad mit. Die Nummer zwei der Gruppe, Hamed Dschuma Faris al-Saidi, sei vor einigen Tagen festgenommen worden, sagte Rubaie. Die Al-Kaida im Irak wurde im Juni von Abu Ajjub al-Masri übernommen, nachdem der langjährige Anführer Abu Mussab al-Sarkawi bei einem US-Luftangriff getötet worden war.

Die Al-Kaida im Irak habe durch die Festnahme ihres Vize-Chefs einen ernsthaften Schlag erlitten, sagte Rubaie weiter. Der Sicherheitsberater machte keine Angaben, wo der Rebellen-Anführer gefasst wurde. Er sagte lediglich: "Er hat sich im Haus einer Familie versteckt, er wollte Frauen und Kinder als menschliche Schutzschilde missbrauchen, als unsere Sicherheitskräfte ihn fassen wollten." Den Angaben zufolge war Al-Saidi auch unter dem Namen Abu Humam oder Abu Rana bekannt.

Informationen ermöglichten elf weitere Festnahmen

Al-Saidi habe Informationen geliefert, die zur Festnahme von elf weiteren Führungsmitgliedern von Al Kaida im Irak geführt hätten. Das Terrornetzwerk leide nun unter einer "schweren Führungskrise", so al-Rubaie.

Al-Saidi sei unter anderem für den Anschlag auf ein Heiligtum der Schiiten in der Stadt Samarra im Februar verantwortlich. Das auch als "Goldene Moschee" bekannte Gotteshaus gilt als eines der wichtigsten Heiligtümer der schiitischen Muslime. Nach dem Anschlag war die Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten im Irak sprunghaft angestiegen.

Die irakische Regierung und die USA gehen davon aus, dass die Extremisten-Organisation mit ihren Anschlägen gezielt die Gewalt zwischen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit und den Sunniten anstacheln und das Land in einen Bürgerkrieg treiben will. Zuletzt rieg eine Gruppe mit Verbindungen zur Al-Kaida die Sunniten im Land dazu auf, gegen die Schiiten vorzugehen. Seit dem Sturz von Saddam Hussein dominieren Schiiten und Kurden die Regierung.

AP · Reuters
Reuters/AP