Trotz Beobachter in Syrien Assad soll Gewalt gegen Demonstranten forciert haben

Die Lage in Syrien hat sich nach Angaben der Vereinten Nationen auch durch die Beobachtermission der Arabischen Liga nicht entspannt. Laut UN sterben täglich 40 Menschen durch die Gewalt in Syrien.

Syrien hat nach Angaben der Vereinten Nationen die Tötung regierungskritischer Demonstranten nach dem Eintreffen der Beobachter der Arabischen Liga noch forciert. Die ranghohe UN-Vertreterin Lynn Pascoe sagte nach US-Angaben am Dienstag, in den vergangenen Tagen seien weitere 400 Demonstranten getötet worden. Dies entspreche 40 Toten am Tag. Diese Rate sei Pascoe zufolge deutlich höher als die vor dem Eintreffen der Beobachter, sagte die US-Botschafterin Susan Rice. Pascoe hatte zuvor hinter verschlossenen Türen den 15-köpfigen UN-Sicherheitsrat über Syrien und andere große Krisenherde unterrichtet.

Der syrische Staatschef Baschar al Assad hatte am Dienstag in einer Rede "Terroristen" für die Unruhen verantwortlich gemacht. Die Drahtzieher säßen im Ausland. Er werde die Ordnung mit "eiserner Faust" wiederherstellen.

Erdogan warnt vor Bürgerkrieg in Syrien

Die USA kritisierten die Rede des syrischen Präsidenten Assad scharf. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland, sagte am Dienstag (Ortszeit) in Washington, Assad leugne seine eigene Verantwortung für die Gewalt in Syrien. Er mache ein ausländisches Komplott für die Lage im Lande verantwortlich. Er scheine jede Verantwortung der Sicherheitskräfte für die blutige Unterdrückung in Abrede zu stellen.

Die Opposition geht nun davon aus, dass die Regierung weiter mit aller Härte gegen ihre Gegner vorgehen wird. Gegen Assad gibt es seit rund zehn Monaten Proteste. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen zwischen Oppositionellen und Sicherheitskräften. Nach Schätzungen der UN kamen in dem Konflikt bislang mehr als 5000 Menschen ums Leben, die meisten davon friedliche Demonstranten. Assad spricht dagegen von Terroristen und bewaffneten Banden, die bislang 2000 Angehörige der Sicherheitskräfte getötet haben sollen. Der Konflikt beunruhigt auch Nachbarstaaten wie Israel, Jordanien oder die Türkei. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan warnte am Montag vor einem Bürgerkrieg.

DPA · Reuters
kave/Reuters/DPA