Ukrainische Armee bekennt sich zu "erfolgreichem Angriff" auf der Krim +++ Russischer Gouverneur meldet Feuer im Marine-Hauptquartier nach Raketenangriff +++ Weiterer Getreidefrachter verlässt blockierten Hafen +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 576. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Wichtige Updates
Mirjam Bittner
Die Zahl der Verletzten nach einem russischen Luftangriff in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk hat sich offiziellen Angaben zufolge erhöht. Mindestens ein Mensch wurde getötet. Weitere 31 Menschen seien verletzt worden, darunter drei Kinder, teilt der Militärgouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, auf Telegram mit. Vorher war von 15 Verletzten die Rede gewesen.
Nach seinen Angaben feuerte die russische Armee mehrere Raketen auf das südöstlich von Kiew gelegene Krementschuk ab. Eines der Geschosse habe von der Luftverteidigung abgewehrt werden können, ein anderes jedoch habe ein ziviles Gebäude getroffen.
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Mirjam Bittner
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagt der Ukraine bei einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj finanzielle Hilfen in Höhe von 650 Millionen kanadischen Dollar (rund 453 Millionen Euro) zu. Das über drei Jahre gehende Hilfspaket umfasse rund 50 gepanzerte Fahrzeuge und die Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets, sagt Trudeau am Freitag vor dem kanadischen Parlament in Ottawa.
Er werde der Ukraine weiterhin "stark und unmissverständlich" zur Seite stehen. Die nun zugesagte Hilfe kommt zu rund 8,9 Milliarden kanadischen Dollar hinzu, die Ottawa bereits geleistet hat.
Justin Trudeau (r), Premierminister von Kanada, und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, vor einer gemeinsamen Pressekonferenz. Adrian Wyld/The Canadian Press/AP/dpa
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Ein Todesopfer und 15 Verletzte bei Angriff auf ukrainische Stadt Krementschuk
Rune Weichert
Bei einem russischen Luftangriff auf die zentralukrainische Stadt Krementschuk sind nach Angaben des örtlichen Regionalgouverneurs mindestens ein Mensch getötet und weitere 15 verletzt worden worden. "Der Feind hat Raketen auf Krementschuk abgefeuert", erklärt Dmytro Lunin im Onlinedienst Telegram. Bei dem Beschuss sei zivile Infrastruktur getroffen worden. Auch ein Kind sei unter den Verletzten, gibt der Gouverneur der Region Poltawa weiter an. Eine der Raketen habe die ukrainische Luftabwehr abgeschossen.
Die Region Poltawa war bereits in der Nacht auf Mittwoch nach Angaben Lunins wiederholt angegriffen worden. Dabei wurde demnach eine Ölraffinerie getroffen, bei der ein Feuer ausbrach.
Die Region Poltawa war bereits in der Nacht auf Mittwoch nach Angaben Lunins wiederholt angegriffen worden. Dabei wurde demnach eine Ölraffinerie getroffen, bei der ein Feuer ausbrach.
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Rune Weichert
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in Kanada mit Generalgouverneurin Mary Simon und dem vizeköniglichen Gemahl Whit Fraser getroffen:
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US-Medien: ATACMS-Raketen könnten bald an Ukraine geliefert werden
Rune Weichert
Die USA könnten der Ukraine übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge bald ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite zur Verfügung stellen. Die US-Regierung werde das von Kiew geforderte Waffensystem zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg in Kürze bereitstellen, berichten die "Washington Post" und der US-Sender NBC News unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Quellen. Laut der "Washington Post" handelt es sich um eine ATACMS-Variante, die mit Streumunition bestückt werden kann. NBC News berichtet, US-Präsident Joe Biden habe dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bereitstellung "einer kleinen Zahl" an ATACMS bereits bei seinem Besuch in Washington am Donnerstag in Aussicht gestellt. Die Ukraine fordert die ATACMS-Raketen des Herstellers Lockheed Martin mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern seit längerem. Sie werden vom Boden zu Zielen am Boden abgefeuert und treffen sehr präzise.
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Rune Weichert
Die Europäische Union unterstützt die Ukraine mit weiteren 1,5 Milliarden Euro. Damit soll dem vom russischen Angriffskrieg betroffenen Land dabei geholfen werden, kritische Infrastruktur wie Straßen oder Brücken wieder aufzubauen und notwendige öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Schulen aufrechtzuerhalten. Das teilt die EU-Kommission in Brüssel mit.
Mit dieser weiteren Hilfszahlung hat das osteuropäische Land in diesem Jahr bisher 13,5 Milliarden Euro von der EU erhalten. Das Geld ist Teil eines bis zu 18 Milliarden Euro umfassenden Darlehensprogramms, das im vergangenen Dezember von den EU-Mitgliedstaaten für dieses Jahr vereinbart worden war. Seit Beginn des Krieges hat die Ukraine EU-Angaben zufolge eine finanzielle Unterstützung von rund 81 Milliarden Euro bekommen. Darin enthalten sind unter anderem finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung durch die EU, den Mitgliedsstaaten oder durch europäische Finanzinstitutionen.
Mit dieser weiteren Hilfszahlung hat das osteuropäische Land in diesem Jahr bisher 13,5 Milliarden Euro von der EU erhalten. Das Geld ist Teil eines bis zu 18 Milliarden Euro umfassenden Darlehensprogramms, das im vergangenen Dezember von den EU-Mitgliedstaaten für dieses Jahr vereinbart worden war. Seit Beginn des Krieges hat die Ukraine EU-Angaben zufolge eine finanzielle Unterstützung von rund 81 Milliarden Euro bekommen. Darin enthalten sind unter anderem finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung durch die EU, den Mitgliedsstaaten oder durch europäische Finanzinstitutionen.
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Ukrainische Armee bekennt sich zu "erfolgreichem Angriff" auf der Krim
Rune Weichert
Die ukrainische Armee reklamiert den Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim für sich. "Am 22. September, gegen 12.00 Uhr, haben die ukrainischen Verteidigungskräfte einen erfolgreichen Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte Russlands im vorübergehend besetzten Sewastopol ausgeführt", teilt der Pressestab der ukrainischen Armee im Onlinedienst Telegram mit. Nach Angaben der Behörden der von Russland annektierten Halbinsel wurde das Hauptquartier von einer Rakete getroffen, wodurch ein Feuer ausbrach. Später meldeten die örtlichen Behörden einen "beispiellosen" Cyberangriff auf die Internetdienstleister der Krim.
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Rune Weichert
Die Unterdrückung von Demokratie und Meinungsfreiheit in Russland hat nach Einschätzung der Vereinten Nationen ein "in der jüngeren Geschichte beispielloses Niveau" erreicht. Es würden sowohl unabhängige Medien als auch die Zivilgesellschaft "und ganz allgemein jede abweichende Stimme" unterdrückt, sagt in Genf die UN-Sonderberichterstatterin Mariana Katzarova. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine habe die Repression nochmals zugenommen.
Die Zivilgesellschaft in Russland habe de facto keine Stimme mehr, sagt Katzarova. Es würden praktisch im Wochenrhythmus immer neue Gesetze erlassen, um jede Form der Kritik an der Regierung "zu ersticken." Zugleich betont die Sonderberichterstatterin, dass die Unterdrückung nicht das Niveau unter dem früheren sowjetischen Diktator Josef Stalin erreicht habe. Die internationale Gemeinschaft müsse aber nun dafür sorgen, "dass die Situation in Russland sich nicht so weit verschlechtert, dass sie das Niveau der stalinistischen Unterdrückung erreicht".
Die Zivilgesellschaft in Russland habe de facto keine Stimme mehr, sagt Katzarova. Es würden praktisch im Wochenrhythmus immer neue Gesetze erlassen, um jede Form der Kritik an der Regierung "zu ersticken." Zugleich betont die Sonderberichterstatterin, dass die Unterdrückung nicht das Niveau unter dem früheren sowjetischen Diktator Josef Stalin erreicht habe. Die internationale Gemeinschaft müsse aber nun dafür sorgen, "dass die Situation in Russland sich nicht so weit verschlechtert, dass sie das Niveau der stalinistischen Unterdrückung erreicht".
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Rune Weichert
Ein russisches Militärgericht verurteilt einen Mann wegen kritischer Bemerkungen über Moskaus Militäroperation in der Ukraine und Botschaften gegen Präsident Wladimir Putin im Internet zu einer achtjährigen Haftstrafe. Wie ein Sprecher des Militärgerichts in der zentralrussischen Stadt Jekaterinburg der Nachrichtenagentur AFP bestätigt, muss Richard R. zu acht Jahren Haft in einer Strafkolonie mit normalen Haftbedingungen verbüßen. R. wurde der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee und des Aufrufs im Internet zu "terroristischen Handlungen" schuldig gesprochen.
Der Verurteilte war im April vergangenen Jahres festgenommen worden, nachdem er ein Video im Internet weiterverbreitet hatte, in dem das Massaker in dem zeitweise von Russland besetzten Ort Butscha am Rande der ukrainischen Hauptstadt Kiew verurteilt wird. Moskau weist ein Blutbad in dem Ort zurück. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation OWD-Info hatte R. das Video online verbreitet und eine Botschaft hinzugefügt, in der er die "russischen Faschisten" verfluchte, die seiner Meinung nach Urheber der Vorfälle in Butscha waren.
Später wurde R. zudem der Aufruf zu terroristischen Handlungen vorgeworfen, weil er im Onlinedienst Instagram erklärte, dass Russlands Präsident Putin getötet werden müsse, um den Feindseligkeiten in der Ukraine ein Ende zu setzen. Seine Frau war nach Angaben von OWD-Info ebenso im April 2022 festgenommen, aber bis zum Prozess freigelassen worden. Sie floh demnach mit dem gemeinsamen Sohn zunächst nach Armenien, wo ihr die Auslieferung nach Russland drohte, und später weiter nach Polen.
Der Verurteilte war im April vergangenen Jahres festgenommen worden, nachdem er ein Video im Internet weiterverbreitet hatte, in dem das Massaker in dem zeitweise von Russland besetzten Ort Butscha am Rande der ukrainischen Hauptstadt Kiew verurteilt wird. Moskau weist ein Blutbad in dem Ort zurück. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation OWD-Info hatte R. das Video online verbreitet und eine Botschaft hinzugefügt, in der er die "russischen Faschisten" verfluchte, die seiner Meinung nach Urheber der Vorfälle in Butscha waren.
Später wurde R. zudem der Aufruf zu terroristischen Handlungen vorgeworfen, weil er im Onlinedienst Instagram erklärte, dass Russlands Präsident Putin getötet werden müsse, um den Feindseligkeiten in der Ukraine ein Ende zu setzen. Seine Frau war nach Angaben von OWD-Info ebenso im April 2022 festgenommen, aber bis zum Prozess freigelassen worden. Sie floh demnach mit dem gemeinsamen Sohn zunächst nach Armenien, wo ihr die Auslieferung nach Russland drohte, und später weiter nach Polen.
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Rune Weichert
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj bei X (früher Twitter):
"Angekommen in Kanada.
Ich freue mich auf die Gespräche mit Justin Trudeau über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich, die Friedensformel und andere Themen.
Wir werden wichtige bilaterale Dokumente unterzeichnen, die unsere wirtschaftlichen Beziehungen stärken werden.
Ich werde auch mit dem kanadischen Generalgouverneur zusammentreffen, eine Rede vor dem Parlament halten, mit Parlamentariern und der kanadischen Öffentlichkeit, Wirtschaftsvertretern, Meinungsführern und der ukrainischen Gemeinschaft zusammentreffen.
Ich bin sicher, dass dies ein bedeutender Besuch sein wird. Wir sind Kanada für seine prinzipienfeste Führung und Unterstützung dankbar."
"Angekommen in Kanada.
Ich freue mich auf die Gespräche mit Justin Trudeau über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich, die Friedensformel und andere Themen.
Wir werden wichtige bilaterale Dokumente unterzeichnen, die unsere wirtschaftlichen Beziehungen stärken werden.
Ich werde auch mit dem kanadischen Generalgouverneur zusammentreffen, eine Rede vor dem Parlament halten, mit Parlamentariern und der kanadischen Öffentlichkeit, Wirtschaftsvertretern, Meinungsführern und der ukrainischen Gemeinschaft zusammentreffen.
Ich bin sicher, dass dies ein bedeutender Besuch sein wird. Wir sind Kanada für seine prinzipienfeste Führung und Unterstützung dankbar."
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Rune Weichert
Nach dem ukrainischen Raketenangriff auf das russische Marinehauptquartier auf der Krim ist die Halbinsel nach russischen Angaben das Ziel einer "beispiellosen" Cyberattacke geworden. Der Cyberangriff richte sich gegen die Internetdienstleister auf der Halbinsel, teilt ein Berater des Gouverneurs der Krim im Onlinedienst Telegram mit, ohne direkt einen Zusammenhang zwischen den beiden Angriffen herzustellen. "Wir sind dabei, die Internet-Pannen auf der Halbinsel zu beheben."
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Rune Weichert
Mehrere Marschflugkörper sind nach offiziellen russischen Angaben über der seit 2014 von Russland annektierten Krim abgefangen worden. "Über dem Gebiet der Republik Krim hat die Flugabwehr Marschflugkörper abgeschossen", teilt der von Moskau eingesetzte Statthalter der Krim, Sergej Aksjonow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Anzahl der abgeschossenen Flugobjekte präzisierte er nicht.
Parallel zum Einschlag im Stab der Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol hatten soziale Medien auch von Explosionen in anderen Teilen der Halbinsel berichtet.
So kursierten Fotos von größeren Rauchschwaden nahe der Ortschaft Poschtowe zwischen der Hauptstadt Simferopol und Bachtschyssaraj. Laut Aksjonows Berater Oleg Krjutschkow handelt es sich dabei allerdings nur um trockenes Gras, das nach dem Absturz von Raketentrümmern in Brand geraten sei. Der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind wiederum schrieb, dass sich an der Stelle eine Werkstatt für Armeelaster befunden habe. Unabhängig lassen sich die Angaben derzeit nicht überprüfen.
Parallel zum Einschlag im Stab der Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol hatten soziale Medien auch von Explosionen in anderen Teilen der Halbinsel berichtet.
So kursierten Fotos von größeren Rauchschwaden nahe der Ortschaft Poschtowe zwischen der Hauptstadt Simferopol und Bachtschyssaraj. Laut Aksjonows Berater Oleg Krjutschkow handelt es sich dabei allerdings nur um trockenes Gras, das nach dem Absturz von Raketentrümmern in Brand geraten sei. Der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind wiederum schrieb, dass sich an der Stelle eine Werkstatt für Armeelaster befunden habe. Unabhängig lassen sich die Angaben derzeit nicht überprüfen.
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DPA · AFP
les / rw