Behörden melden Abschuss ukrainischer Drohnen über Südrussland +++ Kreml: Kriegsziele in Ukraine haben Vorrang – statt Verhandlungen +++ Stoltenberg: Ukraine wird "langfristig" Nato-Mitglied +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 370. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Liveblog:
Thomas Krause
Der Nato-Beitrittskandidat Finnland hat vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs mit dem Bau eines 200 Kilometer langen und drei Meter hohen Zauns an der Grenze zu Russland begonnen. Nach der Rodung von Wald soll im März mit dem Straßenbau und der eigentlichen Zauninstallation begonnen werden, wie der finnische Grenzschutz erklärt.
Der erste Zaun-Abschnitt beginnt dem Grenzschutz zufolge in Imatra im Südosten des Landes und erstreckt sich über drei Kilometer. Er soll demnach Ende Juni fertiggestellt sein. Weitere 70 Kilometer Zaun sollen bis 2025 errichtet werden. Insgesamt will Finnland rund 200 Kilometer seiner 1300 Kilometer langen Grenze zu Russland verstärken und sieht dafür Kosten in Höhe von rund 380 Millionen Euro vor.
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Tim Schulze
Die Kämpfe rund um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja haben erneut die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) alarmiert. Es seien rund 20 Detonationen offenbar in der Nähe der Anlage zu hören gewesen, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi unter Berufung auf die in dem Kraftwerk stationierten Experten der UN-Behörde. In jüngster Vergangenheit sei eine zunehmende Sicherheitspräsenz auf dem Gelände zu verzeichnen. "Dies ist ein besorgniserregender Trend, der die Dringlichkeit und Bedeutung der Einrichtung einer nuklearen Sicherheits- und Schutzzone im Kernkraftwerk Saporischschja zeigt", sagt Grossi. Er betont, dass er seine diplomatischen Bemühungen fortsetzen werde, dass eine solche Zone so bald wie möglich eingerichtet werde.
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Tim Schulze
Der russische Präsident Wladimir Putin fordert den Inlandsgeheimdienst FSB zu einer intensiveren Spionageabwehr gegen westliche Geheimdienste auf. Diese hätten ihre Arbeit gegen Russland ausgebaut, deshalb müsse die Gegenaufklärung ebenfalls verstärkt werden, sagt Putin am Dienstag bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede vor den FSB-Offizieren. Putin, der einst beim gefürchteten sowjetischen Geheimdienst KGB Karriere machte und zu DDR-Zeiten jahrelang in Dresden stationiert war, hatte selbst einmal den Posten als FSB-Chef inne.
Die westlichen Dienste setzen zusätzliches Personal, technische und andere Ressourcen ein, um gegen Russland vorzugehen, behauptet Putin. Sie versuchen nicht nur, Terroristen- und Extremistenzellen zu aktivieren. Sie hätten es vor allem auf nachrichtendienstliche Erkenntnisse abgesehen und wollten etwa Russlands neue Waffen und Technik ausspähen. Zugleich fordert Putin den FSB, der auch für die Grenzsicherung in Russland zuständig ist, auf, die Kontrollen an den Übergängen zur Ukraine zu intensivieren.
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Christine Leitner
Litauens Präsident Gitanas Nauseda pocht auch nach dem zehnten EU-Sanktionspaket gegen Russland auf noch weitreichendere Maßnahmen. "Wir werden weiter Druck machen. Es wird die Pakete elf und zwölf geben. Wir werden uns nicht zurücklehnen", sagt Nauseda der Agentur BNS zufolge im litauischen Ostseebad Palanga. Besonders einsetzten wolle er sich für Strafmaßnahmen gegen den russischen Staatskonzern Rosatom und die russische Nuklearindustrie.
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Ukrainische Drohnen über Südrussland abgeschossen
Tim Schulze
Russische Behörden melden erneut die Zerstörung mehrerer Kampfdrohnen über dem eigenen Staatsgebiet gemeldet - darunter eine in der Region der Hauptstadt Moskau. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau und regionaler Gouverneure waren die Drohnen Teil eines ukrainischen Angriffs auf "Einrichtungen ziviler Infrastruktur" in vier südrussischen Regionen an der Grenze zur Ukraine sowie "wahrscheinlich" auf zivile Infrastruktur im rund 100 Kilometer südöstlich von Moskau gelegenen Ort Gubastowo.
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Tim Schulze
Das Erreichen der Kriegsziele in der Ukraine hat nach Kremlangaben Vorrang vor möglichen Friedensverhandlungen. Bisher gebe es keine Signale aus Kiew, mit Moskau Verhandlungen aufzunehmen, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Bisher seien solche Gespräche von Rechts wegen unmöglich, weil die ukrainische Regierung sie ausgeschlossen habe. "In diesem Fall ist das Erreichen unserer Ziele das Wichtigste, das ist unsere absolute Priorität."
Nach Darstellung des Kremlsprechers Peskow muss die Ukraine für mögliche Verhandlungen anerkennen, dass die vier Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson nun auch in der Verfassung als Teile Russlands verankerten seien. "Das sind sehr wichtige Realitäten", sagt Peskow. Allerdings kontrolliert Russland bisher keine dieser völkerrechtswidrig annektierten Regionen vollständig. Zudem gebe es bestimme Kriegsziele, die Russland weiter verfolge, sagt Peskow weiter. Als ein Ziel hatte Russland auch eine Entmilitarisierung der vom Westen mit Waffen und Munition ausgestatteten Ukraine genannt.
Nach Darstellung des Kremlsprechers Peskow muss die Ukraine für mögliche Verhandlungen anerkennen, dass die vier Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson nun auch in der Verfassung als Teile Russlands verankerten seien. "Das sind sehr wichtige Realitäten", sagt Peskow. Allerdings kontrolliert Russland bisher keine dieser völkerrechtswidrig annektierten Regionen vollständig. Zudem gebe es bestimme Kriegsziele, die Russland weiter verfolge, sagt Peskow weiter. Als ein Ziel hatte Russland auch eine Entmilitarisierung der vom Westen mit Waffen und Munition ausgestatteten Ukraine genannt.
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Christine Leitner
Ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Krieges haben die Niederländer rund 183 Millionen Euro für Kriegsopfer gespendet. Mehr als 2,8 Millionen Menschen sei damit bereits geholfen worden, teilen die elf beteiligten Hilfsorganisationen in Den Haag mit. Die Spendenaktion mit dem Sonderkonto "Giro555" war vor einem Jahr angelaufen. Rund 82 Millionen Euro wurden demnach bisher ausgegeben, vorwiegend für akute Nothilfe wie Nahrung, Trinkwasser, Öfen, Schlafsäcke und Zelte. Spenden würden nun auch für den Wiederaufbau von Häusern und Schulen verwendet.
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Stoltenberg: Ukraine wird "langfristig" Nato-Mitglied
Christine Leitner
Die Ukraine wird nach den Worten von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg "langfristig" Mitglied des Militärbündnisses sein. "Die Nato-Verbündeten haben sich darauf geeinigt, dass die Ukraine Mitglied des Bündnisses werden wird", sagt Stoltenberg in Helsinki. Die sei jedoch "eine langfristige Perspektive", fügt er hinzu.
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Christine Leitner
Militärsanitäter behandeln verwundete ukrainische Soldaten in einem Feldlazarett bei Bachmut
Evgeniy Maloletka / AP / dpa
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Christine Leitner
„Der Feind setzt bei seinen Offensivaktionen auf die Taktik der Zermürbung und der totalen Zerstörung.“Sagt die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar zur Lage in Bachmut
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Ukrainischer Befehlshaber: Lage in Bachmut "äußerst angespannt"
Christine Leitner
Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, hat die Situation um die umkämpfte Stadt Bachmut im Osten des Landes als "äußerst angespannt" bezeichnet. "Ungeachtet spürbarer Verluste wirft der Feind die am besten vorbereiteten Einheiten der Wagner-Söldner in den Angriff", sagt der Generaloberst nach Armee-Angaben. Die russischen Einheiten versuchten, die Verteidigungslinien zu durchbrechen, um die Stadt einzukreisen. In der Nacht hatte bereits die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar von einer "schwierigen Situation" an der Front gesprochen. Die russische Armee greife insbesondere bei Bachmut intensiver an.
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Christine Leitner
Vor möglichen neuen Rekordpreisen für Erdgas hat die Internationale Energieagentur (IEA) gewarnt. Obwohl die Preise in den letzten Monaten gesunken sind, könnte sich dies im laufenden Jahr bei einer wiederanziehenden Nachfrage in Asien und insbesondere China ändern, teilt die IEA in ihrem aktuellen Gasmarktbericht mit.
In einem optimistischen Szenario könnte das erneute Nachfragewachstum nach verflüssigtem Erdgas (LNG) in China bis zu 35 Prozent betragen, teilt die IEA mit. Dies würde einen harten Wettbewerb auf den internationalen Märkten auslösen und könnte dazu führen, dass die Gaspreise wieder das unhaltbare Niveau des letzten Sommers erreichten, was insbesondere für die europäischen Abnehmer ein Problem darstellt. Trotz des Anstiegs der weltweiten LNG-Nachfrage im Jahr 2022 war der Anstieg des Angebots mit 5,5 Prozent relativ bescheiden, so die IEA.
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DPA · AFP
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