Steinmeier verteidigt Vorgehen gegen Russland +++ Kreml wirft USA "militärisch-biologische Aktivitäten" vor +++ Selenskyj vergleicht russische Angreifer mit Nazis +++ Die Nachrichten zu Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Liveblog.
Die Meldungen vom 247. Kriegstag im stern-Liveblog:
Leonie Scheuble
Die russischen Besatzer haben nach eigenen Angaben die ukrainische Stadt Cherson und das Gebiet nordwestlich des Flusses Dnipro von Zivilisten geräumt. Vize-Verwaltungschef Kirill Stremoussow teilt aber nicht mit, wie viele Menschen die Region verlassen hätten, in der ein ukrainischer Angriff erwartet wird. "Es war keine zwangsweise Evakuierung. Wir haben den Menschen die Möglichkeit gegeben, die Kampfzone zu verlassen", so Stremoussow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Aus ukrainischer Sicht sind die Menschen indes verschleppt worden. Es gab keine Möglichkeit, auf ukrainisch beherrschtes Gebiet zu wechseln.
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Leonie Scheuble
Russlands Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten für den Krieg in der Ukraine ist nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu abgeschlossen. Neue Maßnahmen seien nicht geplant, von nun an werde nur noch mit Freiwilligen gearbeitet, sagt Schoigu bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten. Der Kremlchef hatte Mitte Oktober angekündigt, dass die in der Gesellschaft umstrittene Einberufung von Reservisten innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen werden solle. Zuvor hatte bereits die russische Hauptstadt Moskau das Ende der Mobilmachung verkündet.
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Leonie Scheuble
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben seit Mitte September mehr als 300 russische Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Schahed-136 abgeschossen. Man gehe davon aus, dass Russland 2400 solcher Drohnen bestellt habe, teilt Luftwaffensprecher Jurij Ihnat mit. Wie groß der Bestand tatsächlich sei, wisse man nicht. Die russische Armee setze diese Kampfdrohnen vor allem nachts und in mehreren Wellen ein. Kamikaze-Drohnen kreisen eine Zeit lang über einem Zielgebiet und stürzen dann mit einer Sprengladung auf ein bestimmtes Ziel ab.
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Leonie Scheuble
Wladimir Putin hat am Donnerstag in Moskau über den Krieg in der Ukraine referiert. Die Kurzzusammenfassung: Russland ist nicht das Problem, sagt der Präsident. In der ausführlichen Fassung von meinem stern-Kollegen Florian Schillat können Sie nachlesen, wie der Kremlherrscher seinen Krieg wieder einmal begründet.
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Marc Drewello
Die deutsche First Lady Elke Büdenbender macht auf die Not von ukrainischen Kindern auf der Flucht aufmerksam. "Ich meine, es ist unsere Aufgabe, den Kindern und ihren Eltern ein temporäres Zuhause zu geben", sagt die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Schirmherrin von Unicef Deutschland ist, bei einem Besuch des Unicef-Logistikzentrums in Kopenhagen. "Das bedeutet für mich, sie willkommen zu heißen, sie einzubinden in unser Leben." Dazu gehöre auch, "den Kindern zu ermöglichen, ihre Schulausbildung in der Ukraine fortzusetzen, aber auch hier in den Schulen anzukommen, Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu erleben, damit ein "normales" Leben wieder stattfinden kann". Von dem Logistikzentrum in der dänischen Hauptstadt aus werden zum Beispiel medizinische Ausrüstung und Spielsachen, aber etwa auch Schulmaterialien in Krisenregionen verschickt.
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Marc Drewello
Die russische Wirtschaft wird 2022 nach Einschätzung der Zentralbank trotz Sanktionen weniger stark schrumpfen als prognostiziert. Der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) werde in diesem Jahr bei 3,0 bis 3,5 Prozent liegen, teilt die Bank in Moskau mit. Bislang ging sie in ihren Prognosen von einem Rückgang zwischen vier und sechs Prozent aus. Für das kommende Jahr sei immer noch ein BIP-Rückgang zwischen ein und vier Prozent zu erwarten. Doch werde die russische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2023 wieder wachsen.
Die Wirtschaft des flächengrößten Landes der Welt leidet unter den westlichen Sanktionen wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Die von Präsident Wladimir Putin verkündete Teilmobilmachung werde die Konsumnachfrage und damit auch den Preisauftrieb bremsen, schreibt die Bank nach einer Sitzung ihres Direktorenrates. Für 2022 werde eine Jahresinflationsrate zwischen 12,0 und 13,0 Prozent erwartet.
Die Wirtschaft des flächengrößten Landes der Welt leidet unter den westlichen Sanktionen wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Die von Präsident Wladimir Putin verkündete Teilmobilmachung werde die Konsumnachfrage und damit auch den Preisauftrieb bremsen, schreibt die Bank nach einer Sitzung ihres Direktorenrates. Für 2022 werde eine Jahresinflationsrate zwischen 12,0 und 13,0 Prozent erwartet.
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Leonie Scheuble
Ukrainische Kinder ertränken oder verbrennen: Mit dieser Forderung scheint Anton Krassowski eine rote Linie der Kreml-Propaganda überschritten zu haben. Nun soll sogar die Staatsanwaltschaft gegen den Chef der russischen Sparte von RT ermitteln. Doch hinter der Aufregung stehen keine moralischen Bedenken. Wieso der Mann selbst den radikalsten Scharfmachern des Kremls zu scharf ist, erläutert meine stern-Kollegin Ellen Ivits in ihrer Kolumne "Perlen der Kreml-Propaganda".
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Marc Drewello
"Alles stärken, was uns verbindet": Hier können Sie die Rede von Bundespräsident Steinmeier im Wortlaut nachlesen:
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Steinmeier verteidigt Vorgehen gegen Russland
Marc Drewello
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stimmt die Menschen in Deutschland auf eine schwierige Zukunft als Folge des Ukraine-Krieges ein und beschwört ihren Widerstandsgeist. "Es kommen härtere Jahre, raue Jahre auf uns zu", sagt er in einer Grundsatzrede in Berlin. Die Zeit vor dem 24. Februar sei eine "Epoche mit Rückenwind" gewesen, in der die Deutschen von der Friedensdividende nach dem Ende der Blockkonfrontation reichlich profitiert hätten. "Die Friedensdividende ist aufgezehrt. Es beginnt für Deutschland eine Epoche im Gegenwind."
Steinmeier betont, der russische Angriff auf die Ukraine sei ein Angriff auf das Recht, auf die Prinzipien von Gewaltverzicht und unverletzlichen Grenzen. "Er ist im Grunde ein Angriff auf alles, wofür auch wir Deutsche stehen." Wer also schulterzuckend frage, was uns in Deutschland dieser Krieg angehe, der rede "unverantwortlich, aber vor allem geschichtsvergessen", so der Bundespräsident. "Mit dieser Haltung können wir als Deutsche in Europa nicht bestehen." Es sei im deutschen Interesse, sich mit den Partnern Russlands Rechtsbruch entgegenzustemmen. "Es ist unser Interesse, dass wir uns aus Abhängigkeiten von einem Regime lösen, das Panzer rollen lässt gegen ein Nachbarland und Energie als Waffe benutzt. Es ist unser Interesse, uns selbst zu schützen und unsere Verwundbarkeit zu reduzieren."
Steinmeier betont, der russische Angriff auf die Ukraine sei ein Angriff auf das Recht, auf die Prinzipien von Gewaltverzicht und unverletzlichen Grenzen. "Er ist im Grunde ein Angriff auf alles, wofür auch wir Deutsche stehen." Wer also schulterzuckend frage, was uns in Deutschland dieser Krieg angehe, der rede "unverantwortlich, aber vor allem geschichtsvergessen", so der Bundespräsident. "Mit dieser Haltung können wir als Deutsche in Europa nicht bestehen." Es sei im deutschen Interesse, sich mit den Partnern Russlands Rechtsbruch entgegenzustemmen. "Es ist unser Interesse, dass wir uns aus Abhängigkeiten von einem Regime lösen, das Panzer rollen lässt gegen ein Nachbarland und Energie als Waffe benutzt. Es ist unser Interesse, uns selbst zu schützen und unsere Verwundbarkeit zu reduzieren."
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Marc Drewello
Die Sanktionen gegen Russland von 2014 haben nach einer Untersuchung von Wirtschaftsinstituten Wirkung entfaltet. In einer Simulation kamen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) zu einem dauerhaften Rückgang der russischen Exporte um 36 Prozent und der Importe um mehr als 30 Prozent. Das habe zu einem Wohlstandsverlust von 1,5 Prozent oder zu einem Rückgang von 10 Prozent der Handelsgewinne des Landes geführt, teilt das IfW mit. Die Institute kommen zu dem Ergebnis, dass Koalitionen bei Sanktionen wichtig sind: Sie erhöhen die wirtschaftlichen Kosten für das Zielland und reduzieren die eigenen Kosten.
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Marc Drewello
Russland hat nach Angaben eines von Moskau eingesetzten Beamten die Region Cherson geräumt und alle Zivilisten in russisch kontrolliertes Gebiet gebracht. Die Arbeit, die Bewohner von der rechten Uferseite des Flusses Dnipro wegzubringen, sei "abgeschlossen", schreibt der Verwaltungschef der Halbinsel Krim, Sergej Aksjonow, auf Telegram. Laut der ukrainischen Armee geht Moskaus "sogenannte Evakuierung" dagegen weiter.
Die pro-russischen Behörden hatten kürzlich die Bewohner der Region Cherson aufgefordert, auf die linke Seite des Flusses Dnipro überzusetzen. Am Mittwoch erklärte der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der Region Cherson, Wladimir Saldo, innerhalb einer Woche hätten mehr als 70.000 Zivilisten in dem Gebiet ihre Wohnungen verlassen. Die Ukraine verglich das russische Vorgehen mit den "Deportationen" der Sowjetzeit.
Die pro-russischen Behörden hatten kürzlich die Bewohner der Region Cherson aufgefordert, auf die linke Seite des Flusses Dnipro überzusetzen. Am Mittwoch erklärte der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der Region Cherson, Wladimir Saldo, innerhalb einer Woche hätten mehr als 70.000 Zivilisten in dem Gebiet ihre Wohnungen verlassen. Die Ukraine verglich das russische Vorgehen mit den "Deportationen" der Sowjetzeit.
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Marc Drewello
Russland richtet sich in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend auf die Verteidigung seiner Positionen ein. In den vergangenen Wochen hätten die Kreml-Truppen in den meisten Frontabschnitten eine langfristig ausgerichtete, defensive Stellung eingenommen, berichtet das Verteidigungsministerium in London. "Dies liegt wahrscheinlich an einer realistischeren Einschätzung, dass die stark unterbesetzte, schlecht ausgebildete Truppe in der Ukraine derzeit nur zu defensiven Operationen fähig ist."
Russland habe einige Truppen entlang des Flusses Dnipro offenbar mit jüngst mobilisierten Reservisten aufgestockt. Allerdings seien die Einheiten zuletzt extrem schwach besetzt gewesen, heißt es aus dem Ministerium weiter. So hätten russische Kompanien im Gebiet Cherson im September nach Angaben russischer Offiziere aus sechs bis acht Mann bestanden. Normalerweise bestehe eine Kompanie aus etwa 100 Soldaten.
Russland habe einige Truppen entlang des Flusses Dnipro offenbar mit jüngst mobilisierten Reservisten aufgestockt. Allerdings seien die Einheiten zuletzt extrem schwach besetzt gewesen, heißt es aus dem Ministerium weiter. So hätten russische Kompanien im Gebiet Cherson im September nach Angaben russischer Offiziere aus sechs bis acht Mann bestanden. Normalerweise bestehe eine Kompanie aus etwa 100 Soldaten.
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Marc Drewello
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will sich nach seiner Rückkehr aus Kiew zu den Herausforderungen im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine äußern. Bei einer Veranstaltung mit der Deutschen Nationalstiftung um 11 Uhr in Berlin will er mit einer Rede den Zusammenhalt der deutschen Gesellschaft beschwören.
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Marc Drewello
Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat nach einem Artilleriebeschuss durch ukrainische Truppen hohe Verluste in den eigenen Reihen zugegeben. "Es sind 23 Kämpfer gestorben und 58 verletzt worden", schreibt Kadyrow auf seinem Telegram-Kanal. Ukrainische Quellen hatten Anfang der Woche berichtet, dass eine tschetschenische Einheit im südukrainischen Gebiet Cherson durch Artilleriebeschuss getroffen wurde.
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DPA · AFP
mad