USA und Russland Abrüstungsvertrag steht kurz vorm Abschluss

Der neue Abrüstungsvertrag zwischen Russland und den USA ist nahezu unterschriftsreif. In ihren Verhandlungen zu einem Nachfolgeabkommen für den bisherigen START-Vertrag seien beide Seiten auf der "Zielgeraden", sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow.

Der neue Abrüstungsvertrag zwischen Russland und den USA ist nahezu unterschriftsreif. In ihren Verhandlungen zu einem Nachfolgeabkommen für den bisherigen START-Vertrag seien beide Seiten auf der "Zielgeraden", sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag nach einem Treffen mit seiner US-Kollegin Hillary Clinton in Moskau. Clinton würdigte "wichtige Fortschritte" auf dem Weg zur Unterzeichnung des Vertrags.

Clinton und Lawrow äußerten sich nach ihrer Zusammenkunft einmütig. "Wir sind am Ende der Zielgeraden und wir hoffen, dass die Unterhändler sehr bald bekannt geben können, dass ihre Arbeit abgeschlossen ist", sagte der russische Chefdiplomat. Die Ergebnisse der jüngsten Verhandlungsrunde gäben Grund zur Annahme, "dass eine endgültige Einigung bald erreicht ist", bekundete seine US-Kollegin.

Seit Monaten ringen die Unterhändler beider Seiten im schweizerischen Genf um den letzten Schliff für das START-2-Abkommen zur atomaren Abrüstung. Es soll den bisherigen START-Vertrag ablösen, der bereits Anfang Dezember ausgelaufen ist. Der 1991 unterzeichnete Vertrag gilt als Grundpfeiler der Rüstungskontrolle.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon appellierte am Donnerstag an beide Seiten, die Verhandlungen zum Nachfolgeabkommen abzuschließen. Er hoffe "aufrichtig", dass der Vertrag "so schnell wie möglich" unterzeichnet werde, sagte Ban bei einem Treffen mit Russlands Präsident Dmitri Medwedew. "Das hoffe ich auch", entgegnete dieser.

Das START-2-Abkommen ist de facto unterschriftsreif, das russische Parlament fordert aber, dass darin auch ein Verzicht der USA auf ein Raketenabwehrsystem in Osteuropa geregelt wird. Washington weigert sich bislang, die beiden Aspekte miteinander zu verbinden.

US-Präsident Barack Obama und sein russischer Kollege Dmitri Medwedew hatten im April 2009 Verhandlungen über ein neues Abkommen vereinbart. Im Juli einigten sie sich darauf, die Zahl der atomaren Sprengköpfe auf beiden Seiten deutlich zu verringern. Russischen Medien zufolge wollen Obama und Medwedew das Abkommen vor dem Washingtoner Gipfel zur Atomsicherheit Mitte April unterzeichnen.

AFP
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