Rap-Superstar Eminem hat dem Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner Vivek Ramaswamy untersagt, seine Musik für den Wahlkampf zu nutzen. Die für die Urheberrechte zuständige US-Behörde BMI erklärte in einem Schreiben, dass sie "eine offizielle Anfrage" von Eminem erhalten habe. Darin fordert der Musiker, der mit richtigem Namen Marshall Bruce Mathers III. heißt, Ramaswamy auf, seine Stücke nicht mehr einzusetzen. "Jede Aufführung der Eminem-Werke durch das Vivek-2024-Wahlkampfteam wird ab diesem Datum als wesentliche Verletzung der Vereinbarung betrachtet", zitiert die US-Nachrichtenseite "Politico" aus dem Unterlassungsschreiben von BMI.
Vivek Ramaswamy rappt auf Jahrmarkt zu Eminems "Lose Yourself"
Anfang des Monats hatte sich ein Video im Internet verbreitet, in dem Ramaswamy auf einem Jahrmarkt in Des Moines im US-Bundesstaat Iowa zu Eminems Stück "Lose Yourself" rappt. Der schwerreiche Biotech-Unternehmer reagierte nun mit einem Zitat aus "The Real Slim Shady", einem weiteren Hit des Musikers, auf die Abmahnung: "Steht der echte Slim Shady bitte auf?", schrieb der 38-Jährige auf X, vormals Twitter. "Er hat nicht gerade gesagt, was ich denke, dass er gesagt hat, oder?"
Ramaswamys Wahlkampfsprecherin Tricia McLaughlin erklärte gegenüber "Politico": "Vivek hat einfach die Bühne betreten und losgelegt. Zum Leidwesen des amerikanischen Volkes müssen wir das Rappen dem echten Slim Shady überlassen."
Ramaswamy rappte bereits während seines Studiums in Harvard unter dem Künstlernamen "Da Vek". Als engagiertester Trump-Verteidiger hat es der konservative Aktivist in Umfragen überraschend auf den dritten Platz der republikanischen Bewerber geschafft. Trump liegt allerdings weiterhin mit großem Abstand an der Spitze.
Eminem ist das jüngste Beispiel in einer langen Reihe von Künstlern, die einen US-Präsidentschaftskandidaten aufgefordert haben, ihre Musik nicht mehr im Wahlkampf zu spielen. Während der vergangenen beiden US-Wahlen hatten sich bereits Musiker wie Bruce Springsteen, Pharrell Williams, Rihanna, Aerosmith, Adele und Elton John darüber beschwert, dass auf Wahlkampfveranstaltungen von Donald Trump ihre Lieder ohne Genehmigung verwendet wurden. Die Rolling Stones hatten sogar mit einer Klage gedroht, falls auf Kundgebungen weiterhin ihr bekannter Hit "You Can't Always Get What You Want" gespielt wird.
Und Springsteen, ein langjähriger Aktivist der Demokraten, hat besonders häufig die Nutzung seiner Lieder durch Kandidaten unterbunden. So wurde auch Ronald Reagan, Bob Dole und Pat Buchanan die Verwendung von "Born in the U.S.A." während ihrer Kampagnen untersagt.