Vor der Eröffnung der Weltausstellung Expo in Shanghai hat China das Einreiseverbot für HIV-infizierte und Aids-kranke Ausländer aufgehoben. Die Regierung veröffentlichte am Dienstag auf ihrer Internetseite eine entsprechende Gesetzesänderung. "Ich beglückwünsche Präsident Hu Jintao für die Entscheidung", teilte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mit. Die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Chinesin Margaret Chan, erklärte, die Gesetzesänderung sei "ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung".
China feiert am Freitag mit einem Feuerwerk die Eröffnung der Expo in Shanghai, die ab Samstag Millionen Besucher anlocken soll. Medienberichten zufolge rechnet die Volksrepublik in den nächsten sechs Monaten mit 100 Millionen Expo-Gästen, darunter rund vier Millionen Ausländern.
Laut WHO gelten heute noch in mehr als 50 Staaten Einreiseverbote für HIV-infizierte Ausländer. Ban und Chan forderten diese Länder auf, wie China die Regelung aufzuheben. In der Volksrepublik leben nach offiziellen Angaben etwa 740.000 HIV-Infizierte. Experten schätzen die Zahl der Betroffenen aber weitaus höher.