Vorstoß Die Schlacht um Basra tobt

Entgegen ersten Berichten von BBC und El Dschasira haben Amerikaner und Briten Basra offenbar noch nicht erobert. Die alliierten Truppen belagern weiter die Stadt.

Den Alliierten Streitkräften ist es am Samstag zunächst nicht gelungen, die Stadt Basra in Südirak einzunehmen. Die Schlacht um die Stadt tobt, noch widersprechen sich die Meldungen. Während einige Fernsehsender wohl verfrüht die Einnahme der Stadt meldeten, spricht US-Befehlshaber Tommy Franks weiter von einer Belagerung. Auf CNN waren noch Gefechte an den Randgebieten Basras zu sehen. Nur Randgebiete, der Flughafen und eine wichtige Brücke seien bereits erobert, berichten Beobachter.

"Blutige Straßenkämpfe vermeiden"

Beim Vorstoß auf Basra gerieten die Soldaten unter Artillerie- und Maschinengewehrbeschuss, sagte der Leutnant der Marineinfanterie Eric Gentrum. Der britische Armeesprecher Oberstleutnant Chris Vernon sagte, um blutige Straßenkämpfe wie in Umm Kasr zu vermeiden, werde Basra zunächst nicht gestürmt. In Umm Kasr, das die Alliierten erst nach zwei Tagen einnehmen konnten, gebe es noch immer Gefechte.

Mit Artilleriefeuer auf Basra und neuen Luftangriffen auf Bagdad hatten die alliierten Invationstruppen zuvor ihre Großoffensive gegen den Irak ausgeweitet. Basra sei von alliierten Truppen bereits eingenommen worden, berichteten die TV-Sender El Dschasira und BBC zunächst unter Berufung auf einen Sprecher der US-Regierung. Eine offizielle Bestätigung fehlte jedoch. Militärangehörige vor Ort versicherten einem mitfahrenden BBC-Reporter, sie seien überzeugt, die Stadt zu kontrollieren. Hunderte irakischer Soldaten hätten sich ergeben, hieß es. Jetzt hoffen die Kommandeure, mit der Verteilung von Flugblättern und Anrufen bei irakischen Offizieren die Militärführung in Basra zur Aufgabe zu bewegen. Die überwiegend von Schiiten bewohnte südirakische Millionenstadt Basra gilt als strategisch wichtige Etappe auf dem Weg nach Bagdad.

Nasirija gefallen

Nordwestlich von Basra nahmen nach Angaben der BBC alliierte Truppen die Stadt Nasirija mit der strategisch bedeutsamen Brücke über den Euphrat ein. Die irakische Seite meldete den Abschuss von fünf US-Panzern.

Bagdad und Basra wurden erstmals auch tagsüber immer wieder aus der Luft angegriffen. Dabei sollen nach Berichten von El Dschasira 50 Menschen getötet worden sein. Die irakischen Verteidiger hätten mit Öl gefüllte Gräben in Brand gesetzt, um für die Angreifer die Sicht zu erschweren. Luftangriffe gab es auch in den nordirakischen Städten Mosul und Kirkuk. Nach britischen Militärangaben flogen die Luftwaffen der Alliierten bislang insgesamt 3000 Einsätze.

Weiter hartnäckiger Widerstand irakischer Truppen

Auf ihrem Weg nach Bagdad durch die irakische Wüste stießen Einheiten der 7. US-Kavalleriedivision nach ihrem ersten schnellen Vormarsch am Samstag auf hartnäckigen Widerstand irakischer Truppen. Der US-TV-Sender CNN berichtete von Artilleriebeschuss und Abwehrfeuer gegen US-Kampfhubschrauber vom Typ Kiowa. Die vordersten amerikanischen Einheiten sollen aber schon 250 Kilometer vor Bagdad stehen, wie CNN berichtete.