Zwei-Kind-Politik China rechnet mit drei Millionen Babys pro Jahr

Laut Schätzungen chinesischer Behörden führt das Ende der Ein-Kind-Politik zu einem wahren Babyboom. Die drei Millionen zusätzlichen Kinder pro Jahr sollen den wirtschaftlichen Aufschwung garantieren. Experten sind skeptisch.

Das Ende der Ein-Kind-Politik wird laut Schätzungen chinesischer Behörden dazu führen, dass in der Anfangsphase pro Jahr "mehr als drei Millionen Kinder" zusätzlich geboren werden. Das sagte Wang Pei'an, ein Sprecher der Kommission für Gesundheit- und Familienplanung, in Peking.

Demnach soll die Zahl der Geburten in China von zuletzt 16,89 Millionen auf in der Spitze rund 20 Millionen Kinder pro Jahr steigen. Über 90 Millionen Frauen seien bald rechtlich in der Lage, ein zweites Kind zu bekommen. Die Zahl der Arbeitskräfte wird laut Behördenschätzung durch die neue Politik bis 2050 um 30 Millionen steigen.

Experten zweifeln an chinesischer Familienpolitik

Peking hatte Ende Oktober überraschend das Ende der seit über 30 Jahren geltenden Ein-Kind-Politik bekannt gegeben. Die Wende in der staatlich verordneten Familienpolitik erfolgte als Reaktion auf die schnelle Alterung des Milliardenvolkes und die rückläufige Geburtenquote. Experten bezweifeln jedoch, dass die neue Zwei-Kind-Politik tatsächlich die Ergebnisse liefert, die sich Peking wünscht. Zu hohe Kosten für die Lebenshaltung in den Städten und für die Ausbildung des Nachwuchses würden dazu führen, dass Eltern sich trotz des neuen Gesetzes gegen ein zweites Kind entscheiden.

 

DPA
hev