Die SPD bekommt im Streit mit der Union um ihr Konzept zur Verlängerung der Altersteilzeit auch Unterstützung aus dem Arbeitnehmerflügel der CSU. Der Vizechef der CSU-Arbeitnehmervertretung, Konrad Kobler, forderte in der "Süddeutschen Zeitung" eine Weiterentwicklung der Altersteilzeit. Ansonsten drohe über die Rente mit 67 eine "zugespitzt gesagt: hinterfotzige Rentenkürzung", sagte Kobler der Zeitung. Er verstehe nicht, dass die Union eine Verlängerung der Altersteilzeit-Förderung so konsequent ablehne. "Es muss doch möglich sein, eine Koalitionsvereinbarung zu ändern", sagte Kobler. Das passiere schließlich nicht zum ersten Mal.
Die Unionsführung hatte am Montag das SPD-Konzept als Bruch der Koalitionsvereinbarung zurückgewiesen. Die SPD strebt eine Verlängerung der Altersteilzeit über 2009 hinaus und das Vorziehen der Teilrente noch vor der Bundestagswahl 2009 an.
Sympathie für den SPD-Vorstoß hatte bereits der CDU-Arbeitnehmerflügel bekundet. Dessen Vize-Vorsitzender Gerald Weiß sagte der "Berliner Zeitung", nicht jeder Arbeitnehmer könne bis 65 oder 67 voll arbeiten.
Im ZDF wies die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Elke Ferner den Vorwurf zurück, die SPD weiche die vom früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit der Agenda 2010 durchgesetzten Einschnitte in der Sozialpolitik auf: "Wir müssen aber doch auch die Lebensrealität der Menschen beachten." Es gebe Menschen, die nicht bis 67 arbeiten könnten.