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CDU-Kanzlerkandidatur Sonnenkönig vs. König ohne Land: Für die Bürger ist das Duell Söder gegen Laschet entschieden

So äußern sich Laschet und Söder zur Kanzlerkandidatur
Sehen Sie im Video: So äußern sich Laschet und Söder zur Kanzlerkandidatur.






Armin Laschet (CDU), Parteivorsitzender "Markus Söder und ich haben vor dem heutigen Tag ein langes Gespräch miteinander geführt. Wir haben unsere Bereitschaft erklärt, für die Kanzlerkandidatur anzutreten, und wir haben uns darauf verständigt, in einem guten Prozess der beiden Parteien gemeinsam, natürlich auch mit der Bundestagsfraktion. Deshalb hat Alex Recht, das war Absicht, heute hier zu sein." "Unser Ziel ist es, in dieser Lage, in der das Land ist, mit einer Kanzlerin, die aus dem Amt geht, so viel Einigkeit wie möglich zwischen CDU und CSU zu leisten. Denn es geht um viel: Europa guckt da drauf, wie sich Deutschland entwickelt. Die Welt erwartet ein stabiles Deutschland." "Also wir haben kein Quorum festgelegt, wie groß ein Votum sein soll, sondern ich finde, die Parteigremien müssen jetzt morgen die Chance haben, das in aller Ruhe zu beraten. Start war heute hier, morgen wird das nächste Gespräch sein und für uns beide wichtig, dass auch immer in Abstimmung zueinander." Markus Söder (CSU), Parteivorsitzender "Beide haben die Bereitschaft zur Kandidatur. Damit impliziert es, dass beide auch am Ende bereit sein müssen, andere Entscheidungen zu akzeptieren. Aber so war mein Eindruck bei Armin an seiner Entschlossenheit und an meiner Entschlossenheit zu der Kandidatur. Da gibt's keinen Zweifel. Wir glauben, beide gute Gründe zu haben." "Wir beide schätzen und durchschauen uns. Ich glaube, so kann man es auch sagen. Wirklich ein gutes Miteinander. Und wir werden es auch, egal wie dann die Konstellation ist, jedenfalls kann ich das für mich sagen, zusammen schultern, weil am Ende kommt es darauf an, erfolgreich zu sein." "Armin und ich haben uns in der Tat lange, und das darf ich sagen freundschaftlich und sehr offen ausgetauscht, wo wir in vielen Punkten einer Meinung waren, was die Zukunft der Union betrifft, auch inhaltlich. Wir haben da keine Differenzen, ganz im Gegenteil, da gibt es unglaublich viel Gemeinsamkeit auf diesem Weg in die Zukunft." "Unser Anspruch muss sein, die Nummer eins zu sein in Deutschland. Das ist der klare Anspruch. Unser Hauptgegner ist klar definiert. Es sind die Grünen im Wettbewerb um die Nummer eins und die Kanzlerschaft. Deswegen müssen wir uns jetzt auch genau in den nächsten Wochen überlegen, wie wir uns da aufstellen." "Wir haben festgestellt, dass beide geeignet und beide bereit sind. Was wichtig ist, dass wir uns auch gegenseitig den Respekt zusprechen. Das darf ich von vornherein sagen, egal wie die Entscheidung dann am Ende sich darstellen wird, wir werden beide persönlich sehr, sehr gut zusammenarbeiten."

Armin Laschet bekommt einen mächtigen Konkurrenten im Kampf um die Kanzlerkandidatur. Nun hat auch CSU-Chef Markus Söder seinen Hut in den Ring geworfen. Fragt man die Bürger, ist die Entscheidung einfach.

CDU-Chef Armin Laschet ist derzeit wirklich nicht zu beneiden. Seit geraumer Zeit läuft es für den mächtigen Landesfürsten nicht mehr. Ende März etwa machte er zu Gast bei "Markus Lanz" ein derart schlechte Figur, dass Videos von seinem verpatzten Talkshow-Auftritt tagelang durchs Netz gingen. "Ein Interview wie ein Stierkampf" titelte "Spiegel Online" hinterher - und es war klar, wer der Torero war und wer der erlegte Stier.

Unter dem Hashtag #laschetdenktnach machten sich am vergangenen Wochenende Tausende Twitter-User über seine Ankündigung lustig, er wolle "über die Ostertage nachdenken", wie man der Corona-Pandemie am besten begegnen könne.

Am gestrigen Samstag widmete der "Spiegel" Laschet dann eine Titelgeschichte und bezeichnete ihn auf dem Cover als "Häuptling Wirdsonix". Und nun hat auch CSU-Chef Markus Söder seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur erklärt.

Und so stehen dem CDU-Vorsitzenden, der sich vor Kurzem noch die besten Karten zu haben schien, als Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel ins Rennen zu ziehen, ungemütliche Wochen bevor. 

Markus Söder hat sich aus der Deckung gewagt

Nicht nur, weil sich mit Söder ein mächtiger Widersacher aus der Deckung gewagt hat. Sondern weil er in fast allen Umfragen deutlich schlechter abschneidet als sein bayerischer Konkurrent.

Nach dem jüngsten ARD-Deutschlandtrend von infratest dimap sind 54 Prozent der Befragten der Ansicht, dass Söder ein guter Kanzlerkandidat wäre, von Laschet sagen das dagegen nur 19 Prozent.

Laut einer Ende März erhobenen Forsa-Umfrage im Auftrag des "RedaktionsNetzwerks Deutschland" hat der erst kürzlich zum CDU-Vorsitzenden gewählte Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen nicht einmal den Rückhalt seiner eigenen Partei. Lediglich  21 Prozent der befragten CDU-Mitglieder sprachen sich für Laschet aus, 68 Prozent hingegen für Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder.

Armin Laschet wie ein König ohne Land

Selbst in seinem eigenen Bundesland kann sich Laschet nicht auf den Zuspruch seiner Bürger verlassen: In dem von Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins "Westpol" erstellten NRW-Trend gaben nur 26 Prozent der Wahlberechtigen an, mit der Arbeit ihres Landesvaters zufrieden zu sein. Die Daten wurden vom 6. bis 8. April 2021 erhoben, und frappierend ist der Vergleich zum Januar dieses Jahres: Da sahen noch 60 Prozent der Bürger Nordrhein-Westfalens ihren Ministerpräsidenten positiv. Wenn die alte Regel "The Trend is your Friend" noch gilt, dann sieht es für Laschets Kanzlerambitionen nicht gut aus.

Was Laschet besonders zu denken geben dürfte: Würden die Menschen in NRW über die Kandidatur entscheiden, wäre das Ergebnis deutlich: 49 Prozent sehen Söder als guten Kanzlerkandidaten gegenüber lediglich 24 Prozent, die das über Laschet sagen. 

Söder in Bayern ein Sonnenkönig

Ganz anders dagegen die Zahlen, die Söder in seiner Heimat aufweist: Dort hat der Ministerpräsident zwar leicht an Zuspruch eingebüßt, doch noch immer sehen ihn 70 Prozent der Befragten als "guten" Ministerpräsidenten, wie die Ende März veröffentlichte Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts GMS für Sat.1 Bayern ergab.

So ist es wenig verwunderlich, wenn Markus Söder im Interview mit dem "Spiegel" die Bedeutung von Popularitätswerten betont und sagt: "Umfragen spielen natürlich eine wichtige Rolle." Ein Schelm, wer ihm eigennützige Motive unterstellt!

che

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