Die Grünen stehen vor einem tiefgreifenden personellen Umbruch: Nach Robert Habeck hat auch Annalena Baerbock angekündigt, keine Führungsrolle in der Bundestagsfraktion zu übernehmen. Sie habe sich "aus persönlichen Gründen entschieden, erst einmal einen Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht zu machen", teilte die Noch-Außenministerin mit.
"Nach Jahren auf Highspeed" habe sie zunächst darüber nachdenken wollen, "was dieser Moment für meine Familie und mich bedeutet". Baerbock hatte 2018 bis 2022 zusammen mit Habeck den Parteivorsitz inne, trat bei der Bundestagswahl 2021 als erste Kanzlerkandidatin der Grünen an und wurde in der Ampel-Koalition Außenministerin. Für diese politische Karriere habe sie auch einen "privaten Preis" gezahlt, erklärte die 44-Jährige jetzt.
Daniel Holefleisch arbeitete ebenfalls für die Grünen
Über viele Jahre wurde sie dabei von Daniel Holefleisch begleitet. 2007 heirateten die Politikerin und der Kommunikationsberater – damals saß Baerbock noch gar nicht im Bundestag. Ende 2024 gab das Paar die Trennung bekannt. Baerbock und Holefleisch haben zwei Töchter im Alter von neun und 13 Jahren, um die sie sich auch nach der Trennung gemeinsam kümmern wollen.
Holefleisch bewegt sich beruflich ebenfalls im politischen Umfeld. Der Kommunikationsberater arbeitete viele Jahre lang in der Grünen-Parteizentrale und pflegte die Verbindungen zwischen dem Bundesvorstand und der Wirtschaft. Danach wechselte er als Lobbyist zur Deutschen Post.
Holefleisch gab seinen Job auf, um Baerbock zu unterstützen
Für seine Frau entschied er sich jedoch dafür, berufliche Einschnitte hinzunehmen. Weil Baerbock zuerst die Kanzlerkandidatur und dann das Auswärtige Amt übernahm, gab Holefleisch seinen Job auf. Einerseits um Interessenkonflikte zu vermeiden, andererseits um sich um die Töchter zu kümmern. Für die Erziehungs- und Hausarbeit sei ihr Mann zuständig, sagte Baerbock damals in einem Interview mit der "Bunten": "Mein Mann übernimmt die volle Verantwortung und Arbeit zu Hause. Schon die letzten Jahre hat er seine Stunden im Job reduziert, weil ich oft früh aus dem Haus gehe und in der Nacht spät zurückkomme."
Dass Holefleisch weniger als ein Jahr später wieder ins Berufsleben einstieg, sorgte für Wirbel. Weniger wegen der Arbeitsteilung im Hause Baerbock/Holefleisch, sondern viel mehr wegen seiner Tätigkeit. Holefleisch heuerte bei der Beratungsagentur MSL Germany an, die auch für ausländische Regierungen tätig ist. Der Verein Lobbycontrol hielt den Wechsel aufgrund seiner Ehe mit der Außenministerin für "problematisch". Holefleisch hatte in seinem Vertrag allerdings einen Passus, wonach es ihm nicht erlaubt war, im Auswärtigen Amt, der Behörde seiner Frau, zu lobbyieren.
Nach 17 Jahren Ehe trennten sich Baerbock und Holefleisch. Neue Partner gebe es nicht, erklärten beide damals, und betonten: "Das Wichtigste bleibt für uns, gemeinsam dafür zu sorgen, dass unsere beiden Töchter in Ruhe und in einem liebevollen Umfeld aufwachsen können." Heute noch gibt Daniel Holefleisch in seiner Selbstbeschreibung auf dem Karriere-Portal Linkedin ein klares Statement zu seinen Prioritäten ab: "Still Family First."