FDP-Dreikönigstreffen Röslers Dreiklang

FDP-Parteichef Rösler hat gute Vorsätze für das neue Jahr. Die braucht er auch, will er die Partei aus ihrem Tief holen. 2012 soll laut dem Liberalen ganz im Zeichen von "Wirtschaft, Wachstum und Wohlstand" stehen.

Der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler will seine krisengeschüttelte Partei mit einem neuen Bekenntnis zu Wachstum und Fortschritt wieder nach oben führen. Für die Liberalen gelte der Dreiklang: "Wirtschaft, Wachstum und Wohlstand", sagte Rösler am Freitag beim traditionellen Dreikönigstreffen im Stuttgarter Staatstheater. Während alle anderen Parteien eine Begrenzung des Wirtschaftswachstums forderten, sehe die FDP darin die Grundlage für Arbeitsplätze und soziale Sicherheit.

Der Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden Guido Westerwelle erwähnte in seiner ersten Rede als Parteichef an Dreikönig das über Jahre zentrale FDP-Thema Steuersenkungen mit keinem Wort. Der 38-jährige Wirtschaftsminister mahnte vor etwa 1400 Zuhörern seine Partei zur Geschlossenheit, um die tiefe Krise zu bewältigen: "Gemeinsam reißen wir das Ruder herum." Die FDP sackt in den Umfragen immer weiter ab - zuletzt erzielten die Liberalen nur noch zwei Prozent. Rösler gilt als angeschlagen, Fraktionschef Rainer Brüderle (66) wird bereits als Nachfolger gehandelt.

Rösler beklagte, dass die Erfolge der FDP und der schwarz-gelben Bundesregierung nicht genug gewürdigt würden. "Deutschland geht es besser als unter Rot-Grün. Deutschland geht es besser als unter der großen Koalition. Deutschland geht es gut unter dieser Bundesregierung, unter Schwarz-Gelb." Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) stieß in das gleiche Horn: "Deutschland ging es noch nie zuvor in seiner Geschichte so gut wie heute. Die Einzigen, die das nicht wissen, sind die Deutschen."

Die Medien sind schuld

Rösler sieht die Schuld für das Negativimage der FDP auch bei den Medien. "Die öffentliche Meinung und die veröffentlichte Meinung fallen auseinander." Die unterschiedliche Wahrnehmung zeige sich besonders am umstrittenen Bahnhofsprojekt Stuttgart 21. "Am Ende waren nicht die Lautesten in der Mehrheit, sondern die Vernünftigen. Und die FDP war Teil dieser Mehrheit." So werde es auch 2013 bei der Bundestagswahl wieder kommen, sagte Rösler. "Wir sind das gelebte Gegenmodell zu den Pessimisten und Miesmachern in Deutschland."

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tmm/DPA