Mehr als 300.000 Asylanträge wurden zwischen zwischen Januar und September 2015 in Deutschland gestellt. Dies belegt die aktuelle Asylgeschäftsstatistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Die meisten Ersuche von Schutzsuchenden gingen demnach in Nordrhein-Westfalen (53.475) und Bayern (45.867) ein, auf Rang drei liegt Baden-Württemberg mit 36.564 Anträgen. Die untenstehende Grafik zeigt die Verteilung der Flüchtlinge auf die weiteren Bundesländer. Darüber hinaus wird ersichtlich, aus welchen Ländern die Menschen zu uns kommen. Allein von Syrern wurden seit Beginn des Jahres mehr als 73.000 Anträge gestellt. Auch aus den Balkanstaaten kamen in den vergangenen Monaten zahlreiche Bewerber nach Deutschland. Sie machten im laufenden Jahr rund ein Drittel der Gesamtzahl aus, dürften es künftig allerdings schwer haben, Asyl zu bekommen, da die entsprechenden Länder von der Europäischen Union als sichere Herkunftsländer eingeschätzt werden. Entsprechend liegt die Gesamtschutzquote etwa bei Albanien und dem Kosovo lediglich bei 0,2 beziehungsweise 0,4 Prozent, während sie bei Syrien und dem Irak bei 91,2 respektive 88,7 Prozent liegt.
Die Verteilung der Antragsteller erfolgt auf der Grundlage des sogenannten "Königsteiner Schlüssel", auf den sich die Bundesländer bereits 1949 einigten. Basis für die Berechnung der Aufnahmezahlen sind die Bevölkerungszahl (ein Drittel) sowie die Steuereinnahmen eines Bundeslandes (zwei Drittel). Nordrhein-Westfalen wird auch nach dieser Rechnung 2015 in absoluten Zahlen die meisten Menschen aufnehmen. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl betrachet, liegt Mecklenburg-Vorpommern vorn: Auf 1000 Einwohner kommen im Nordosten 6,11 Asylanträge. Auch die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sowie das Saarland nehmen verhältnismäßig viele Schutzsuchende auf (siehe Karte).
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