Verletzte und Strafanzeigen Pro-Palästina-Demonstration in Berlin eskaliert

Am Anfang ging es bei dem Pro-Palästina-Protest in Berlin wohl friedlich zu. Dann eskalierte die Situation
Am Anfang ging es bei dem Pro-Palästina-Protest in Berlin wohl friedlich zu. Dann eskalierte die Situation
© Annette Riedl / DPA
Hunderte demonstrierten in Berlin gegen den Krieg im Gazastreifen. Wegen mehrerer Zwischenfälle sollte die Veranstaltung abgebrochen werden. Doch dann rebellierten die Teilnehmer.

Bei einer pro-palästinensischen Demonstration in Berlin sind nach Polizeiangaben 17 Polizisten und sieben Teilnehmer verletzt worden. Mehr als 30 Strafanzeigen wurden aufgenommen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Der Versammlungsleiter hatte die Veranstaltung demnach nach verschiedenen Vorfällen am Samstagabend bereits für beendet erklärt; etwa 250 Menschen hätten sich aber geweigert, den Ort zu verlassen, weswegen die Polizei ihn räumte.

Die Demonstration unter dem Motto "Stoppt den Gaza Genozid" begann den Angaben zufolge am Samstagnachmittag im Ortsteil Steglitz. Etwa 600 Menschen hätten teilgenommen, hieß es, und seien Richtung Schöneberg gelaufen. Zwei Frauen hätten unabhängig voneinander den Aufzug begleitet, eine von ihnen mit Israel-Flagge. Beide hätten immer wieder von der Polizei geschützt werden müssen.

Bei einer Zwischenkundgebung habe es einen medizinischen Notfall gegeben: Ein Teilnehmer sei bewusstlos geworden. Helfende Polizeikräfte seien von anderen Teilnehmern der Demonstration behindert worden. Der Betroffene sei schließlich wieder zu sich gekommen, habe auf weitere medizinische Hilfe verzichtet und sei weggegangen.

Später maskierten sich der Polizei zufolge mehrere Menschen mit Palästinenserschals und riefen strafrechtlich relevante Parolen. Auf Polizisten und Journalisten seien Flaschen geworfen und Beamte seien getreten worden.

Verletzte nach Pro-Palästina-Demo in Berliner Krankenhaus gebracht

Am frühen Abend habe die Versammlungsleitung die Demonstration für beendet erklärt. Etwa 250 Menschen hätten sich aber geweigert, den Ort zu verlassen, weiter Flaschen geworfen und verbotene sowie polizeifeindliche Parolen skandiert.

Mehrere Menschen wurden bei der Demonstration verletzt. Polizei und Feuerwehr waren im Einsatz
Mehrere Menschen wurden bei der Demonstration verletzt. Polizei und Feuerwehr waren im Einsatz
© Manuel Genolet / TNN / DPA

Die Polizei habe den Ort durch Schieben und Drücken geräumt, wobei sieben Teilnehmer verletzt worden seien. Vier von ihnen mussten den Angaben zufolge ins Krankenhaus. Auch ein Rettungshubschrauber sei zum Einsatz gekommen.

28 Strafanzeigen wurden wegen Beleidigung, Landfriedensbruchs, Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte oder Volksverhetzung aufgenommen, außerdem fünf weitere wegen Körperverletzung im Amt gegen eingesetzte Polizeikräfte.

AFP
cl