Bei der Eröffnung der IAA am Dienstag in München findet Bundeskanzler Olaf Scholz lobende Worte für die Innovationsfähigkeit der deutschen Autobauer und Zulieferer. "Die Wettbewerbsfähigkeit der Autoindustrie in Deutschland steht außer Frage", sagte Scholz mit Blick auf die vielen chinesischen Autobauer, die erstmals auf der Automesse auftreten und nun auch in Deutschland Fuß fassen wollen.
Die Bundesregierung schaffe die Voraussetzungen dafür, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral und zugleich starkes Industrieland bleibe, fuhr Scholz fort. Er nannte Investitionen des Staates in Schienen, Straßen und Brücken, Glasfaserleitungen, Ladesäulen oder Wasserstoffnetze.
"Das Wochenende hat mir auch ganz persönlich gezeigt: So schön Joggen ist, für manche Strecken nimmt man doch besser das Auto", sagte der Kanzler. Er war beim Joggen gestürzt und trägt nun eine schwarze Augenklappe.
Olaf Scholz kündigt neues Gesetz für Elektroautos an
Der Kanzler kündigte in den nächsten Wochen ein Gesetz an, dass Tankstellenbetreiber dazu verpflichte, schnelle Lademöglichkeiten für Elektroautos zur Verfügung zu stellen. Mittels eines "beherzten" Ausbaus der erneuerbaren Energien stellte er sinkende Strompreise sowie eine verlässliche Versorgung mit Rohstoffen in Aussicht. Die Regierung wolle den Automobilstandort Deutschland mit "guten zukunftsfähigen Arbeitsplätzen" auch weiterhin "bewusst stärken", versicherte der Kanzler.
Auf der IAA präsentieren knapp 750 Unternehmen aus 38 Ländern bis Sonntag ihre Produkte. Themenschwerpunkte der Messe sind Klimaschutz, nachhaltige Mobilität und nachhaltige Antriebe sowie die Digitalisierung. Erwartet werden bis Sonntag rund 700.000 Besucher und Besucherinnen auf dem Messegelände und auf Veranstaltungen in der Münchner Innenstadt.
Begleitet wird die IAA von zahlreichen Protesten gegen die Autoindustrie. Bereits am Montag kam es zu Straßenblockaden. Am Dienstag demonstrierte das globalisierungskritische Netzwerk Attac für eine rasche Verkehrswende in Deutschland und einen Umbau der Autokonzerne. Deren Produkte müssten "zu einer sozialen und klimagerechten Transformation der Mobilität" beitragen.