Nun wird es tatsächlich ernst für Altkanzler Gerhard Schröder. Der SPD-Unterbezirk Region Hannover verhandelt zur Stunde in einer ersten Sitzung einen möglichen Parteiausschluss von Schröder. Aus der Partei waren 17 entsprechende Anträge eingegangen, die Schröder wegen seiner Haltung zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine und seiner Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin aus der Partei schmeißen wollen.
Eine Entscheidung der Schiedskommission noch am heutigen Tag gilt als Unwahrscheinlich. Die Chancen auf einen Parteiausschluss werden innerhalb der SPD zudem aus juristischen Gründen als gering eingeschätzt.
Berichten zufolge scheint Schröder das Verfahren nicht sonderlich ernst zu nehmen, persönlich erscheinen will er schon gar nicht. In zahlreichen Interviews hatte er zuvor betont, dass er sich stets als Sozialdemokraten empfunden habe und dass das auch in Zukunft so bleiben werde. Einen freiwilligen Parteiaustritt, wie es ihm von zahlreichen Genossen nahegelegt worden war, lehnt Schröder ab.
Generell sind Parteiausschlussverfahren für die SPD eine komplizierte, aber auch keine so ungewöhnliche Angelegenheit. Das zeigen unsere Beispiele aus der Vergangenheit.