Die Nachricht war am Mittwoch eine Überraschung: Die Bundesregierung will mehrere der wichtigsten Botschafterposten neu besetzen, der ehemalige Regierungssprecher Steffen Seibert soll dann Deutschland in Israel repräsentieren. Berichtet hatte darüber zunächst die "Süddeutsche Zeitung", später wurde der Bericht auch der dpa aus Regierungskreisen bestätigt.
Für Steffen Seibert – bislang Regierungssprecher und davor Anchorman beim ZDF – wäre der Botschafterposten auch finanziell äußerst lukrativ. Wie bei allen Behörden- und Regierungsjobs ist auch das Gehalt von Botschaftern über die Besoldungsgruppe festgelegt und kann daher genau eingesehen werden.
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Unterschiedliche Besoldungsgruppen für Botschafter – Seibert profitiert von lukrativem Posten
Üblicherweise sind Botschafter in die Besoldungsgruppe A 16 eingruppiert, die in insgesamt acht Stufen unterteilt ist. Die Besoldung in der niedrigsten Stufe liegt dabei schon bei 6.181,40 Euro. Steffen Seibert wird allerdings deutlich mehr bekommen: In 17 internationalen Botschaften wird nämlich nicht die Besoldungsgruppe A 16 angesetzt, sondern die deutlich lukrativere Besoldungsgruppe B 9. Neben den USA; Großbritannien und einigen EU-Ländern gehört auch Israel zu dieser Gruppe der besserverdienenden Botschafter.
In der Gruppe B 9 von Steffen Seibert ist die Besoldung nicht mehr nach Stufen unterteilt. Alle Botschafter bekommen also das gleiche, das Grundgehalt von Steffen Seibert wird sich auf 12.061,37 Euro pro Monat belaufen. Hinzu kommt ein Auslandszuschlag, der sich in der Besoldungsgruppe von Steffen Seibert standardmäßig auf 4.037,88 Euro beläuft und durch den Mitzug von weiteren Familienmitgliedern oder eine bereitstehende Wohnung weiter erhöhen oder verringern kann.
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Steffen Seibert: Besoldung von mehr als 15.500 Euro sehr wahrscheinlich
Eine Besoldung von mehr als 15.500 Euro pro Monat ist damit sehr wahrscheinlich. Hinzu kommt: Als Beamter muss Seibert keine Beiträge zur Arbeitslosen-, Pflege- und Rentenversicherung leisten, nur Steuern und die Beiträge für die private Krankenversicherung werden fällig. Bei "außergewöhnlichen materiellen Mehraufwendungen oder immateriellen Belastungen" könnte die Dienststelle zudem eine zeitlich befristete Zulage von bis zu 700 Euro pro Monat leisten. Weitere Sonderzahlungen, Familienprämien, Zulagen und vermögenswirksame Leistungen sind ebenfalls möglich.