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Zwickauer Zelle Mundlos hatte offenbar Kontakt zum deutschen Ku-Klux-Klan

Auf einer Adressliste des mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos stand laut einem Medienbericht ein Neonazi aus Sachsen-Anhalt - der demnach zudem Mitglied eines rassistischen Geheimbundes war.

Zwischen der Neonazi-Terrorzelle NSU und dem deutschen Ableger des Ku-Klux-Klans (KKK) soll es einem Bericht zufolge eine bisher unbekannte Verbindung geben. Auf einer Adressliste des mutmaßlichen NSU-Mitglieds Uwe Mundlos stehe ein Mann, der offenbar Mitglied der "European White Knights of the Ku Klux Klan" war, berichtete die "tageszeitung". Auf der Liste, die Ermittler 1998 nach dem Untertauchen des Rechtsextremisten-Trios Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe fanden, sollen demnach viele der späteren mutmaßlichen Helfer des Trios stehen.

Vermerkt sind dort laut "taz" auch die Kontaktdaten von Thomas R., der um die Jahrtausendwende einer der führenden Neonazis Sachsen-Anhalts gewesen sei. In internen Verfassungsschutzakten werde R. als eines von rund 20 Mitgliedern des bis 2002 aktiven deutschen KKK-Ablegers aufgeführt. Für Aufregung hatte zuletzt gesorgt, dass auch zwei Kollegen der im Jahr 2007 mutmaßlich vom NSU ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter zeitweise Mitglied in dem rassistischen Geheimbund waren.

Das Bundeskriminalamt wollte sich dem Bericht zufolge offiziell nicht zu der Verbindung äußern. Die Bundesanwaltschaft erklärte demnach zum Mord an Kiesewetter: "Es gibt nach derzeitigem Stand der Ermittlungen keinerlei Anhaltspunkte, dass andere Personen oder Organisationen außer den NSU-Mitgliedern in die Tat verwickelt waren."

Die Zwickauer Terrorzelle - bestehend aus den Jenaer Neonazis Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe - war im vergangenen November nach einem Banküberfall im thüringischen Eisenach aufgeflogen. Mundlos hatte daraufhin wahrscheinlich Böhnhardt und dann sich selbst in einem Wohnmobil erschossen. Dort entdeckten Beamte später Pistolen, darunter die Dienstwaffen der 2007 in Heilbronn getöteten Polizistin Kiesewetter und ihres damals schwer verletzten Kollegen.

jar/AFP AFP

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