Bis heute werden regelmäßig Ärzt:innen verklagt, die auf ihren Webseiten über Schwangerschaftsabbrüche informieren. Denn allein die Information wird Ihnen vor Gericht oft als Werbung ausgelegt. Und Werbung für Abtreibungen sind in Deutschland illegal – laut §219a Strafgesetzbuch. Die Ampel-Koalition will genau diesen Paragraphen jetzt abschaffen und hat das Vorhaben auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Bei vielen Frauen und gebärfähigen Menschen ist die Freude darüber groß, denn richtige, sachliche Informationen über Schwangerschaftsabbrüche im Netz zu finden, ist extrem schwierig.
Trotzdem sorgt die Abschaffung auch für weitere Diskussionen, denn §218 dagegen soll bleiben. Damit befinden sich Schwangerschaftsabbrüche weiterhin in einer komplizierten Grauzone aus illegal und straffrei.
Rechtslage bringt Frauen und Ärzt:innen in schwierige Situation
Die aktuelle rechtliche Lage stellt Frauen immer wieder vor große Herausforderungen, so stern-Reporterin Andrea Ritter. "Das Problem ist, dass immer so getan wird, als hätte §218 im Alltag keine Konsequenzen mehr. Aber Frauen müssen eine Vielzahl an bürokratischen Hürden überwinden in einer Situation, in der sie sehr angreifbar und verletzbar sind." Statt Schwangerschaftsabbrüche zu kriminalisieren, solle man sich lieber an Ländern wie den Niederlanden orientieren. "Wenn ein Staat möchte, dass Kinder geboren werden, dann muss er vernünftige Familien, Frauen und Sozialpolitik etablieren und nicht irgendwas verbieten."

Steht Boris Johnson kurz vor dem Rücktritt?
In Großbritannien spitzt sich nicht nur die Corona-Pandemie zu, auch eine Regierungskrise ist in vollem Gang. So tauchen immer mehr Fotos auf, die zeigen, dass auch Premierminister Boris Johnson im Jahr 2020 Partys in der Downing Street feierte, während die Bürger:innen im Lockdown auf soziale Kontakte verzichten mussten.
So abonnieren Sie "heute wichtig"
Verpassen Sie keine Folge von "heute wichtig" und abonnieren Sie unseren Podcast bei: Audio Now, Spotify, Apple Podcasts, Deezer, Castbox oder in ihrer Lieblings-Podcast-App. Bei inhaltlichen Fragen oder Anregungen schreiben Sie uns an heutewichtig@stern.de.