Wenige Monate nach dem Verschwinden von Frauke Liebs wird schließlich ihre Leiche gefunden – doch den Täter konnte die Polizei bis heute nicht finden. Der Journalist Dominik Stawski hat zum Fall recherchiert und moderiert den Podcast "Frauke Liebs – Die Suche nach dem Mörder". In der 416. Folge von "heute wichtig" erzählt er, was so besonders ist an diesem Kriminalfall: „Man weiß aus den Verbindungsdaten, dass Frauke Liebs in der Woche ihrer Entführung mit dem Täter immer wieder unterwegs war in Paderborn und rund um Paderborn. Das heißt, er hat sie immer wieder in ein Fahrzeug gebracht und ist mit ihr rumgefahren. Es ist jede Menge passiert in dieser Woche. Und deswegen ist für mich unfassbar, dass der Fall bis heute nicht geklärt ist."
Harmlose SMS
Im Gespräch mit Host Michel Abdollahi berichtet Dominik Stawski noch über weitere Indizien, die dafür sprechen, dass Frauke Liebs den Täter kannte: "In der ersten Nacht ihres Verschwindens hat Frauke eine SMS geschickt, die total harmlos klang. So eine SMS schreibst du nicht, wenn du denkst, du bist in größter Gefahr. Was darauf hindeutete, dass sie womöglich freiwillig mit der Person unterwegs war. Das spricht dafür, dass sie sich kannten."
Das Schlimmste, was einem Mordfall passieren kann ist, dass er vergessen wird
Aktuell ist der Podcast zum Fall Frauke Liebs auf Platz 1 der Charts und sorgt für viel Aufmerksamkeit. Für die Aufklärung oder zumindest noch mehr Hinweise, ist das die beste Methode, so Dominik Stawski: "Bei ungeklärten Kriminalfällen ist die Öffentlichkeit ein wahnsinniges Instrument. Der öffentliche Druck kann ganz entscheidend sein und auf Zeugen, Mitwisser oder sogar den Täter eine große Wirkung entfalten. Und das ist die zentrale Hoffnung: Der Staatsanwalt hat mir gesagt, dass das Schlimmste, was einem Mordfall passieren kann ist, dass er vergessen wird. Wir wollen, dass die Leute in und um Paderborn wieder über diese Sache sprechen. Dass der Fall wieder Thema an den Esstischen wird. Dass der ein oder andere sich vielleicht verplappert, oder irgendwann auf sein Gewissen hört und sagt: ja, ich weiß was dazu. Ich wollte niemanden anschwärzen, aber jetzt will ich das doch mal sagen, was ich damals mitbekommen haben. Diese Hoffnung haben wir in der Redaktion und diese Hoffnung haben auch die Freundinnen und Freunde von Frauke sowie der Staatsanwalt."
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