
Tamim Bin Hamad Al Thani (Emir von Katar)
Der unbeliebte Vermittler: Bei der Trauerfeier für den getöteten Hamas-Führer Hanijeh am vergangenen Freitag in Katars Hauptstadt Doha saß er in der ersten Reihe. Das Emirat unterhält enge Beziehungen zur Hamas, aber auch zu den USA, und gilt darum als unverzichtbarer Vermittler zwischen den Fronten in Nahost. Ein undankbarer Job, wie nicht zuletzt das Attentat auf Hanijeh wieder deutlich macht. Das Hamas-Politbüro residiert seit 2012 in Doha (davor in Damaskus). Geld aus Katar hielt Gaza während der jahrelangen israelischen Blockade des Küstenstreifen am Leben – mit Placet der israelischen Regierung. Doha zahlt unter anderem für Treibstoff – und die Gehälter der Hamas-Regierungsangestellten. Auch der wahrscheinliche Hanijeh-Nachfolger Khalid Mishaal lebt unter dem Schutz des Emirs in Doha. Ihn hatten israelische Agenten 1997 in Jordanien vergiftet, wurden aber von Jordanien Polizei gestellt. Mit der Drohung, das Friedensabkommen mit Israel aufzukündigen, zwang Jordaniens damaliger König Hussein Israel, das Gegengift zu übergeben, das Mishaal das Leben rettete. Ein Vorgang, der heute unvorstellbar scheint.
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