Der Stand der Umfragen
Sah Hillary Clinton vor wenigen Wochen noch wie die sichere Siegerin der US-Präsidentschaftswahl aus, liegen sie und ihr Kontrahent Donald Trump nicht einmal eine Woche vor der Wahl in den Umfragen plötzlich so eng beieinander, dass sich die Experten nicht mehr festlegen wollen, wer das Rennen am 8. November macht. Zwar liegt Clinton im Umfragen-Durchschnitt immer noch vorne, aber mittlerweile verliert sie auch in den so genannten Swing States, in denen die Wahl de facto entschieden wird. Wie etwa in Pennsylvania und Virginia, die lange als sichere Demokratenstaaten galten, in denen aber das Rennen wieder offen ist. Auch Colorado, lange Zeit ebenfalls eine Bank für Clinton, wackelt wieder, dort liegt sie nur noch drei Punkte vorn.
Trump konnte in Nevada und Arizona davonziehen, auch im großen Ohio. In Florida sieht es für Clinton wieder ein bisschen besser aus, letzte Umfragen sahen sie dort hauchdünn in Front. Beruhigen könnte die Clinton-Anhänger: Auch bei den letzten beiden Wahlen lagen die republikanischen Kandidaten John McCain und Mitt Romney eine Woche vor der Wahl vor Barack Obama - der dann aber bekanntlich gewann.
Clintons letztes Aufgebot
Weil die Umfragen zeigen, dass es für Clinton noch schiefgehen kann, schicken die Demokraten nochmals alles ins Rennen, was zwei Beine hat. Neben der Kandidatin selbst trommeln auch die "Big Boys" in die umkämpften Staaten: Präsident Barack Obama, Ex-Kontrahent Bernie Sanders, Vize Tim Kaine, Ehemann Bill. Alle greifen Trump frontal an. Clinton hat am Donnerstag einen Wahlkampftermin in North Carolina.

Das Schweigen des Donald Trump
Der sonst so lautstarke Immobilienmilliardär ist überraschend ruhig und fährt damit überraschend gut. Offenbar kostet er es aus, dass sich die Umfragen zuletzt immer mehr in seine Richtung bewegten. Trumps gewiefte Wahlkampfmanagerin Kellyanne Conway schärft ihm ein: Jetzt bloß nicht die Aufmerksamkeit wieder auf eigene Schwächen lenken! Der Republikaner tourt durch die Swing States, er braucht neben Florida und Ohio auch North Carolina und noch einen weiteren großen, eigentlich Clinton zuneigenden Staat.
Fun Fact
Republikaner werfen der Kaffeekette Starbucks falsche Parteilichkeit vor, weil diese mit grünen Kaffeebechern in den Wahltag – und später in die Weihnachtssaison geht. Die Republikaner hatten zu Weihnachten auf rote Starbucks-Becher gehofft, die Farbe ihrer Partei.