Früherer Verkauf Ansturm auf 9-Euro-Ticket in Hamburg und Berlin

Ein Busfahrerin hält in Hamburg das 9-Euro-Ticket in der Hand
In Hamburg und Berlin startete bereits am Freitag der Verkauf des 9-Euro-Tickets. Die Bahn und weitere Bundesländer ziehen am Montag nach.
© Markus Scholz / DPA
Der Verkaufsbeginn bei der Bahn ist erst am Montag, doch schon jetzt zeichnet sich ein Ansturm auf das 9-Euro-Ticket ab. Beim Hamburger HVV wurden nach dem Start am Freitag binnen 24 Stunden mehr als 50.000 Karten verkauft.

Ab Montag ist das Neun-Euro-Ticket bei der Deutschen Bahn und vielen Verkehrsverbünden erhältlich — bereits am Wochenende zeichnete sich ein großes Interesse vieler Menschen an der stark vergünstigten Monatskarte ab, die die Verbraucher von den derzeit auf breiter Front steigenden Kosten entlasten soll. Im Hamburg, wo der HVV als einer der ersten Verkehrsverbünde schon am Freitag mit dem Online-Verkauf begonnen hatte, wurden bereits zehntausende Tickets verkauft.

In den ersten 24 Stunden nach Verkaufsstart wurden in Hamburg 56.000 Neun-Euro-Tickets über die App und den Online Shop des Hamburger Verkehrsverbunds geordert, wie die "Bild am Sonntag" berichtete. Die Zahlen der Servicestellen seien dabei noch nicht mit eingerechnet. Auch in Berlin hatte die Verkehrsgesellschaft BVG bereits am Freitag mit dem Verkauf begonnen.

9-Euro-Ticket: Verkauf startet am Montag offiziell

Im Münchener Verkehrs- und Tarifverbund MVV ist das Ticket ebenso wie bei großen Verkehrsverbünden im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen oder etwa dem Rhein-Main-Verkehrsverbund RMV ab Montag erhältlich. Auch die Deutsche Bahn bietet die 9-Euro-Monatskarte für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ab Montag an. 

Das Ticket gibt es für den Zeitraum von Juni bis August. Es ermöglicht die bundesweite Nutzung des gesamten öffentlichen Nahverkehrs wie beispielsweise Linienbusse, U-Bahnen oder auch Regionalzüge für jeweils neun Euro pro Kalendermonat. Die konkrete Ausgestaltung liegt in den Händen der Länder und Kommunen, da sie für den ÖPNV zuständig sind. 

Am Freitag hatte der Bundesrat den Weg für die Schnäppchen-Fahrkarte freigemacht, die Teil der Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist. Das Ticket soll außerdem mehr Menschen vom klimafreundlicheren Bus- und Bahnfahren überzeugen — wirft aber auch ein Schlaglicht auf den generellen Zustand des öffentlichen Personennahverkehrs und die Finanzierung des ÖPNV.

Landkreistag kritisiert 9-Euro-Ticket

Kritik äußerte am Wochenende der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager (CDU). "Es werden wieder einmal Milliardenbeträge für Konsumausgaben ausgeschüttet, als ob es kein Morgen gäbe", monierte er in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag. Dringender als das 9-Euro-Ticket würden aber Investitionsmittel für die kommunale Infrastruktur benötigt, sagte Sager, der Landrat von Ostholstein ist.

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch sprach sich unterdessen dafür aus, dass es auch über die drei Monate hinaus einen deutlich günstigeren ÖPNV geben müsse. "Das 9-Euro-Ticket sollte mindestens bis Jahresende gelten", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel".

AFP
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