Der Flug mit dem Kürzel TK1553 von internationalen Flughafen Istanbul nach Hannover startete am Vormittag des 13. März mit einer knappen halben Stunde Verspätung. Daher erreichte der Airbus A321neo statt wie geplant um 10.15 Uhr erst gegen 10.45 Uhr sein Ziel. Doch bei der Landung kam es zu einem Zwischenfall: Der erst zwei Jahre alte Jet setzte auf den Landebahn 27R des Flughafens in Hannover-Langenhagen dermaßen hart auf, dass die Maschine offenbar stark beschädigt wurde. Der Rückflug nach Istanbul wurde abgesagt.
Nach Angaben der Website "Aviation Herald" gab es zu dem Zeitpunkt in Hannover heftige Windböen. Laut Augenzeugen-Berichten habe der Airbus seine Sinkrate kurz vor dem Aufsetzen nicht reduziert und sei mit dem Hauptfahrwerk auf die Piste unter großer Qualm-Entwicklung durch den Reifenabrieb aufgeknallt. Passagiere, die alle unverletzt geblieben sind, sprachen von einer "Horrorlandung", schreibt der "Aviation Herald".
Zwei Tage später wurden Wartungstechniker der Airline eingeflogen, um das Flugzeug auf Schäden genauer zu inspizieren, die am Fahrwerk und den Landeklappen aufgetreten seien. Auch zwei geplante Überführungsflüge zur Lufthansa Technik nach Hamburg, wo die Maschine repariert werden sollte, "wurden in dieser Woche demnach kurzfristig wieder abgesagt", berichtet das Portal aero.de.
Keine Meldung des Zwischenfalls an die Behörden
Auf Verwunderung stößt in Fachkreisen, dass der Vorfall bis zum 17. März noch nicht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Brauschweig gemeldet war. Auch eine Anfrage des "Aviation Herald" wurde von Turkish Airlines bisher nicht beantwortet. Der Havarist steht auch fünf Tage nach dem Zwischenfall weiterhin in Hannover, wie eine Sprecherin des Flughafens auf Anfrage dem stern bestätigte.

Turkish Airlines sorgt durch häufige Zwischenfälle immer wieder für Schlagzeilen. Der "Aviation Herald" listet mehr als ein Dutzend Vorfälle in den letzten Jahren auf. "Die türkische Luftfahrt kämpft seit Jahren mit einer verhältnismäßig schlechten Sicherheitsstatistik", schreibt das Portal "austrianwings.info". "Die Hintergründe dafür: unter anderem fachliche Defizite bei vielen Piloten, kulturell bedingte Faktoren sowie gesetzliche Rahmenbedingungen."
Im neusten Sicherheitsrankung des Flugunfallbüros Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre vom Januar 2021 rangiert Turkish Airlines am unteren Ende und belegt Platz 93 von 100 gelisteten Fluggsellschaften.
Quellen: avherald.com, www.aero.de, www.austrianwings.info, simpleflying.com, www.flightradar24.com
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