Ortstermin im Schatten der Elbphilharmonie in Hamburg. Auf dem auch von Touristen viel frequentierten Übersee-Boulevard in der Hafencity reiht sich in der Mitte der Flaniermeile ein großformatiges Farbfoto an das andere. "Fernweh" lautet der Titel der Ausstellung unter freiem Himmel.
Allen 50 Aufnahmen gemeinsam ist, dass große und kleine Flugzeuge abgebildet sind, vom einmotorigen Propellerflugzeug bis zum Airbus A380. Doch es handelt sich nicht um die optische Ausbeute eines Planespotters, sondern um Werke von Dietmar Plath, Deutschlands bekanntestem Luftfahrtfotograf.
Flaniermeile mit Flugzeugfotos
Stets zeigen seine Fotos mehr als nur Technik, sondern die Luftfahrzeuge in spektakulären Landschaften, oft im Zusammenhang mit Menschen, für die Flugzeuge mehr als nur ein Transportmittel sind. "Ich möchte die Flugzeuge zeigen, wo sie zu Hause sind", erklärt Plath bei einem Rundgang.
Die Ausstellung war bereits im vergangenen Jahr geplant, als die Corona-Pandemie noch kein Thema war, die den weltweiten Flugverkehr fast zum Erliegen brachte. "Viele abgelegene Orte auf der Welt sind über den Land- oder den Wasserweg nicht oder nur mit sehr viel Aufwand und Risiko zu erreichen. Ohne Luftverkehr sind sie wirtschaftlich kaum überlebensfähig", so Plath.
Seit mehr als 30 Jahren hat der Norddeutsche ungefähr 600 Flughäfen in 130 Länder besucht und vor Ort immer auf den passenden Moment gewartet. Oft musste er stunden- und tagelang warten, bis das Wetter, das Licht stimmte, ob nun auf den Osterinseln, in der Antarktis oder im Himalaya. "Doch dann kam die Maschine plötzlich aus der anderen Richtung", erinnert sich Plath.

Für seine Leidenschaft verbrachte er fast 10.000 Stunden in Flugzeugen, kämpfte gegen schier unüberwindbare bürokratische Hindernisse und hatte in vier Jahrzehnten immer wieder Glück. So auch bei einem Absturz im brasilianischen Urwald, den er nur knapp überlebte.
In seiner Biografie "Abenteuer Luftfahrt-Fotografie" erzählt er die Geschichten zu seinen berühmten Fotos. Wie es zum Schnappschuss mit dem Leguan auf der Landebahn kam oder warum es im Landeanflug auf La Paz plötzlich Rinderhälften regnete.
Die Open-Air-Ausstellung in der Hafencity in Hamburg ist noch bis zum 20. September kostenlos zu sehen. Weitere infos unter www.überseequartier-nord.de und auf der Facebookseite von Dietmar Plath.
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