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Qualifying in Spa Silberpfeile fliegen allen davon

Beim Großen Preis von Belgien wird Montoya wie schon in Monza von der ersten Reihe starten. Neben ihm nimmt Teamkollege Kimi Räikkönen das Rennen auf.

Kimi Räikkönen im Silberpfeil vor Fernando Alonso im Renault: Wenn der Große Preis von Belgien so enden würde wie am Samstag das Einzelzeitfahren, dann wäre die Entscheidung um die Fahrer-Weltmeisterschaft in der Formel 1 auf den nächsten Grand Prix in Brasilien am 26. September vertagt. Der souveräne WM-Spitzenreiter Alonso kam am Samstag in Spa-Francorchamps nicht an die Zeit seines einzig verbliebenen Rivalen aus Finnland heran. Nur Räikkönens Teamkollege Juan Pablo Montoya war schneller und sicherte sich schon wie eine Woche zuvor in Monza die Pole-Position. "Das ist gut für das Team", sagte der Kolumbianer.

"Doppel-Pole - das ist Spitze, und die Strategie stimmt", jubelte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug vor dem vielleicht entscheidenden Rennen um die Fahrerweltmeisterschaft am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Premiere). Erstmals in dieser Saison stehen bei einem Grand Prix zwei Autos einer Marke in der ersten Startreihe - und damit haben die Silberpfeile gute Chancen, den Titelkampf noch etwas offen zu halten. Der künftige DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche war zufrieden.

Alonso bleibt cool

Räikkönen hat vor den letzten vier Rennen des Jahres 27 Punkte Rückstand auf Alonso. Der Spanier benötigt damit in Spa vier Punkte mehr als der Finne, um als jüngster Weltmeister in die Formel-1- Geschichte einzugehen. Wenn Alonso sein Meisterstück schon am Sonntag machen würde, wäre er 24 Jahre und 44 Tage alt. Nervös ist er trotzdem nicht: "Ich habe keine Chance, Weltmeister zu werden, wenn Kimi das Rennen beendet. Deshalb brauche ich mir keine Gedanken zu machen", sagte der Spanier.

Sein Vorgänger auf dem WM-Thron, Rekordweltmeister Michael Schumacher, kam auf einer seiner Lieblingsstrecken, die die längste im Formel-1-Kalender ist, nur auf Rang sieben. Der Ferrari-Star startet beim 16. Saisonrennen aber als Sechster, da Alonsos eigentlich drittplatzierter Teamkollege Giancarlo Fisichella aus Italien wegen eines Motorwechsels um zehn Plätze nach hinten strafversetzt wird. In 1:47,401 Minuten war Ralf Schumacher im Toyota auf der 6,976 Kilometer langen Runde in den belgischen Ardennen etwas schneller als sein Bruder Michael und steht deshalb neben ihm in Reihe drei.

Der Wetterbericht für Sonntag verheißt nichts Gutes

Der vor einer Woche in Monza vom WM-Thron gestürzte Rekordchampion hofft auf Regen. Seine Aussichten macht der 36-Jährige vom Wetter abhängig. "Wenn es regnet, müssen wir abwarten. Ansonsten kann es nur um die Punkte gehen", sagte er. Schumacher benötigte für seine Runde im Einzelzeitfahren der Qualifikation 1:47,476 Minuten und lag damit 1,085 Sekunden hinter Montoya (1:46,391). Raikkönen war 0,049 Sekunden langsamer als sein Teamkollege. Alonso lag als Fünfter schon 0,369 Sekunden zurück, startet aber als Vierter aus Reihe zwei. Neben ihm steht der Italiener Jarno Trulli (1:46,596) im zweiten Toyota.

Die augenblickliche Ferrari-Krise bezeichnete Schumacher als "wahnsinnige Herausforderung", gab sich aber kämpferisch: "In der Vergangenheit haben es kaum Teams geschafft, nach einem schwachen Jahr direkt zurückzukommen. Genau das wollen wir aber! Wir wollen den Titel unbedingt zurück. Ich freue mich jetzt schon auf die Wintertests, da geht's wieder bei null los", sagte er in einem Interview der "Bild"-Zeitung.

Nachdem das zweite Training am Vortag komplett ins Wasser gefallen war, blieb es am Samstag auf der Berg- und Talbahn trocken. Doch der Wetterbericht für Sonntag verheißt nichts Gutes: Es könnte wieder regnen.

Volker Gundrum/DPA

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