So liefen die Spiele in der Fußball-Bundesliga
Aufreger des Spieltages
Da hat sich Uli Hoeneß in gewohnter Manier waghalsig weit aus dem Fenster gelehnt: Als "Witz des Jahres" bezeichnete er die Entscheidung von Schiedsrichter Manuel Gräfe, nach Absprache mit dem VAR das Tor von Leon Goretzka wegen hauchdünner Abseitsstellung von Robert Lewandowski abzuerkennen. Zu jenem Zeitpunkt wären die Bayern sechs Punkte weg und hart auf Meisterkurs gewesen, das lässt sich zu Hoeneß’ Verteidigung sagen.
Aber in einer Saison, in der jede Woche unlustige "Witze" ähnlichen Kalibers gerissen wurden, war es (nicht nur im Vergleich mit dem Elfmeter für die Bayern im DFB-Pokalhalbfinales bei Werder Bremen vor ein paar Wochen) beileibe nicht die umstrittenste Szene der Spielzeit. Vor allem, weil die Annullierung des Treffers regelkonform war – wie auch Bayern-Trainer Niko Kovac im Anschluss an das Spiel einräumte.

Gewinner des Spieltages
Heimlich, still und im Schatten der Ereignisse an der Tabellenspitze hat Werder Bremen sich mit einem nicht unbedingt zu erwartenden Auswärtssieg in Hoffenheim die letzte Chance auf Europa bewahrt und kann nun am letzten Spieltag noch die Konkurrenz aus Wolfsburg und/oder eben der TSG überholen. "Es ist geil, dass es jetzt am Ende noch um was geht", sagte Kevin Möhwald nach dem Spiel mit Blick auf das letzte Saison-Heimspiel gegen RB Leipzig: "Das Stadion wird nächstes Wochenende brennen."
Verlierer des Spieltages
In mehrfacher Hinsicht die Bayern-Verantwortlichen: Nicht nur wegen Hoeneß’ übertriebenem Gezeter (siehe oben) und dem allgemeinen Versuch, Lockerheit zu demonstrieren, obwohl die Mannschaft abermals die Chance verpasst hat, die Meisterschaft vorzeitig zu entscheiden – nein, vor allem ob der wiederholten Weigerung von Karl-Heinz Rummenigge (gleich nach Abpfiff) und Hasan Salihamidzic (später am Abend im Sportstudio des ZDF), ihrem Trainer Niko Kovac auch nur den Hauch des Vertrauens auszusprechen.
Er habe überhaupt kein Problem mit Kovac, so Rummenigge, aber: "Ich höre immer das Wort Jobgarantie. Bei Bayern München müssen Spieler, Management und natürlich auch der Trainer am Ende des Tages abliefern." Was unverhohlen ein Endspiel um seinen Job für Kovac gegen Frankfurt andeutet. Nicht die erste öffentliche "Drohung" dieser Art in den letzten Wochen – wohlgemerkt von dem Mann, der vor Monaten auf einer Pressekonferenz allen Ernstes das Grundgesetz zitierte: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Wahre Worte. Nur bei ihrem Trainer Niko Kovac machen die Bayern offenbar eine Ausnahme.
Dieses Tor sollten Sie (nochmal) sehen
In den ersten Wochen der Saison war Mario Götze das Sorgenkind einer ansonsten entfesselt aufspielenden Borussia aus Dortmund. In den letzten Wochen dieser Spielzeit ist er eine der wenigen Stützen einer ansonsten ziemlich verunsichert auftretenden Mannschaft. Exemplarisch dafür stand auch an diesem Samstag sein entscheidender Treffer zum 3:1 gegen eine starke Fortuna aus Düsseldorf – erzielt mit einer formvollendeten Mischung aus Eleganz und Entschlossenheit. Bei Instagram postete Götze anschließend den Satz: "It is not over until it’s over" – es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist. Dass diese Tatsache auch vor dem letzten Spieltag immer noch auf das Meisterrennen zutrifft, hat der BVB zu keinem geringen Teil auch Mario Götze zu verdanken.
Bild des Spieltages
