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Champions League Schalke und BVB feiern Auftaktsiege

Gelungener Einstand für die deutschen Clubs in der Königsklasse: Borussia Dortmund gewann knapp, aber hoch verdient gegen Ajax Amsterdam. Schalke gelang sogar ein Auswärtssieg bei Olympiakos Piräus.

Der Auftakt für Schalke 04 und Borussia Dortmund in der Champions League ist perfekt gelaufen. Der deutsche Meister aus Dortmund mühte sich vor eigenem Publikum lange vergeblich gegen Ajax Amsterdam, gewann am Ende aber hoch verdient gegen die Niederländer durch ein spätes Tor von Robert Lewandowski (88.). Schalke gewann durch Treffer von Bendikt Höwedes (41.) und Klaas-Jan Huntelaar (60.) mit 2:1 bei Olympiakos Piräus.

Der Held des Abends in Dortmund war Robert Lewandowski, der den goldenen Treffer kurz vor dem Schlusspfiff erzielte. Vor 65.829 Zuschauern im Signal Iduna Park hatte Nationalspieler Mats Hummels zuvor sogar einen Elfmeter verschossen (58.). Nach den bitteren Lehrstunden im Vorjahr und dem schmerzhaften Vorrunden-Aus in Europas Eliteklasse kann das Team von Trainer Jürgen Klopp nach dem Pflichtsieg in der Gruppe D nun beruhigter zur nächsten Aufgabe am 3. Oktober zum englischen Meister Manchester City reisen.

Klopp riskierte zum Auftakt der achten Champions-League-Teilnahme des BVB viel und brachte das offensive Zauberduo Marco Reus und Mario Götze erstmals zusammen in der Startelf. Der deutsche Double-Gewinner begann auch sehr mutig und unternehmungslustig, aber die erste Chance hatten die Gäste. Nach einem Leichtsinnsfehler von Ilkay Gündogan im Mittelfeld leitete der Ex-Hoffenheimer Ryan Babel einen Konter ein. Der Däne Christian Eriksen lief allein auf Roman Weidenfeller zu - der BVB-Schlussmann musste in letzter Not retten (12.). Genau vor solchen Unkonzentriertheiten in der Defensive hatte Klopp gewarnt.

Ausgeglichene Partie in erster Halbzeit

Der frühe Schreck diente als Warnung. Der BVB agierte fortan vorsichtiger und verhaltener, die Gäste machten sich langsam breit und versuchten das Tempo zu drosseln. Mit seiner Ballsicherheit nahm der 31-malige Champion dem Dortmunder Pressing die Wirkung. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie auf technisch ansehnlichem Niveau mit extrem hoher Laufbereitschaft auf beiden Seiten.

Erst nach 31 Minuten kam der Tabellenfünfte der Fußball-Bundesliga zu seiner ersten gefährlichen Möglichkeit. Nach einem Klasse-Pass des bemühten, aber meist glücklosen Champions League-Debütanten Reus scheiterte Marcel Schmelzer aus kurzer Distanz an Kenneth Vermeer im Ajax-Kasten. Mehr Sicherheit kam dadurch allerdings nicht in die Aktionen des teilweise ratlosen BVB. Nur vier Minuten später brach erneut Chaos im Dortmunder Defensivverbund aus. Weidenfeller musste an der Strafraumgrenze gegen Derk Boerrigter Kopf und Kragen riskieren. Die Borussia konnte sich über das 0:0 zur Pause nicht beklagen.

"Schwieriges Spiel. Viele Tore werden nicht fallen. Wir müssen versuchen, eine Schwachstelle auszunutzen", analysierte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in der Halbzeit. Stattdessen begann der BVB in der Abwehr ähnlich konfus. Babels abgefälschter Schuss segelte knapp vorbei (47.). Eine Minute später durfte Siem de Jong nach einer Ecke völlig ungehindert aus acht Metern volley draufhalten - Weidenfeller verhinderte Schlimmeres. Auch Babel durfte nur Sekunden später aus sieben Metern freistehend köpfen.

BVB dreht rechtzeitig auf

Die Dortmunder Bank tobte und auf einmal ging ein Ruck durch die Mannschaft. Endlich setzte der BVB die junge Ajax-Truppe unter Druck. Mit einem Schlenzer aus aussichtsreicher Position halblinks vergab der alleingelassene Robert Lewandowski (49.) die bis dahin beste Gelegenheit. Nach einem Foul von Ricardo van Rhijn an Götze gab der italienische Schiedsrichter Paolo Tagliavento zurecht Elfmeter, aber Hummels konnte selbst diesen Hochkaräter nicht nutzen. Vermeer hatte keinerlei Probleme mit dem Schüsschen des Abwehrchefs. In der Liga seit 31 Spielen ungeschlagen, gab der Champions-League-Sieger von 1997 aber nicht auf. Lewandowski belohnte die Dortmunder schließlich für ihre Bemühungen.

Lesen auf der nächsten Seite, wie Schalke in Piräus gewann.

Der FC Schalke 04 hat mit dem ersten Auftaktsieg in seiner Champions-League-Geschichte im Hexenkessel von Piräus ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Fußball-Bundesligist setzte sich in seinem 150. Europapokalspiel am Dienstagabend verdient mit 2:1 (1:0) beim griechischen Meister Olympiakos Piräus durch. Mit dem 50. Schalker Treffer in der europäischen Königsklasse brachte Kapitän Benedikt Höwedes (41. Minute) die Gäste in Führung. Nach dem 1:1 durch Djamel Abdoun (58.) war 04-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar zur Stelle (59.). Zwei Minuten später vergab der Niederländer das 3:1 und damit die Vorentscheidung, als er einen Foulelfmeter an den Pfosten hämmerte. Piräus blieb bis zum Schluss kreuzgefährlich.

Vor 31 000 Zuschauern im Georgios-Karaiskakis-Stadion war ein regulärer Schalker Treffer des Griechen Kyriakos Papadopoulos nicht anerkannt worden war (38.). Trainer Huub Stevens setzte zum Start der Gruppenphase auf die Erfahrung von Neuzugang Tranquillo Barnetta: Der 27 Jahre alte Schweizer rückte überraschend für Youngster Julian Draxler in die Startelf, vergab nach der Pause aber die Riesenchance zum 2:0 (51.). Jefferson Farfan besetzte für Ibrahim Affelay, der später für Barnetta ins Spiel kam, zunächst die rechte Außenbahn. "Das zeigt auch, dass wir einen ausgeglichenen Kader haben", sagte der Schalke-Coach.

Nach einem Jahr Abstinenz in der europäischen Königsklasse hatte sich der Revierclub, der 2010/11 bis ins Halbfinale gestürmt war, viel vorgenommen (Stevens: "Wir wollen so lange wie möglich drin bleiben") - doch die erste Chance hatte der 39-malige griechische Meister. Einen halbherzigen Schlenzer von Paulo Machodo, der frei vor 04-Torhüter Lars Unnerstall auftauchte, köpfte Papadopoulos artistisch aus der Gefahrenzone (5.).

Huntelaar verwandelt eiskalt

"Papa", der von 2007 bis 2010 in Piräus kickte, war vor dem Anpfiff von den Olympiakos-Fans mit freundlichem Beifall begrüßt worden. Erneut war der Grieche im Schalke-Trikot eine Bank in der Innenverteidigung. Für Aufregung sorgte der Torrichter, als er einen regulären Kopfballtreffer von Papadopoulos wegen angeblicher Torwartbehinderung nicht anerkannte und den Referee überstimmte (38.). Drei Minuten später bringt sich Höwedes bei einem Eckball von Farfan dann aber bestens in Position und köpft zur Führung ein.

Das 2:1 fiel nach schöner Kombination über Christian Fuchs und Geburtstagskind Lewis Holtby - Huntelaar verwandelte eiskalt. Beim Elfer will es der "Hunter" dann zu genau machen. So bleibt es spannend, denn der 39-malige griechische Meister blieb bis zum Schluss gefährlich. Trainer Leonardo Jardim ließ Spielmacher Ariel Ibagaza bis zur 57. Minute auf der Bank, für den 35-Jährigen erhielt der Spanier David Fuster zunächst den Vorzug.

Allein durch den Auftaktsieg hat Schalke beim Königsklassen- Comeback schon fast 10 Millionen Euro verdient: Als fixe Start- und Teilnahmeprämie gibt es 8,6 Millionen, pro Sieg in der Gruppenphase eine Million Euro obendrauf.

tis/DPA DPA

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