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Transfer-Coup Mané zum FC Bayern – für einige Stars wird es ungemütlich

Sadio Mané wird die Hierarchie beim FC Bayern verändern
Sadio Mané wird die Hierarchie beim FC Bayern verändern
© Phil Noble / DPA
Mit Angreifer Sadio Mané ist dem FC Bayern ein Transfer-Coup gelungen. Sollten Robert Lewandowski und Serge Gnabry in München bleiben, muss Trainer Julian Nagelsmann einen knallharten Konkurrenzkampf managen.

Man sollte den FC Bayern beglückwünschen: Mit der Verpflichtung von Angreifer Sadio Mané vom FC Liverpool ist dem deutschen Rekordmeister eine echter Transfer-Coup gelungen. Mané ist ein Superstar, seine sportliche Qualität ist über alle Zweifel erhaben und er ist eine Bereicherung für die Bundesliga. Mit der Eingewöhnung bei den Bayern dürfte er keine Probleme haben. Mané spricht seit seiner Zeit bei RB Salzburg gut deutsch, kennt die Region und soll Deutschland mögen, wie das Fußball-Fachmagazin "Kicker" schreibt.

Das war sicherlich einer der Gründe dafür, dass sich Mané und die Münchner schnell einigten, während die Klubs mehrere Verhandlungsrunden benötigten. Man einigte sich schließlich auf eine Ablöse 32 Millionen Euro plus späterer Bonuszahlungen von maximal neun Millionen Euro. Das Gehalt von Mané dürfte in der Spitzengruppe der Bayern-Profis liegen und der Vertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Sadio Mané ist der zentrale Transfer des FC Bayern

Für Sportvorstand Hasan Salihamidzic und den Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn ist es der zentrale Transfer der Bayern in diesem Sommer. Nachdem beide innerhalb des Vereins, aber auch von Medien und Ex-Profis in den vergangenen Monaten viel Kritik einstecken mussten, haben sie nun einen eindrucksvollen Nachweis ihrer Arbeit abgeliefert.

Vorwürfe, Salihamidzic und Kahn würden zu kalt und unpersönlich mit den Bayern-Profis umgehen und ihnen nicht genug Nestwärme spendieren, werden erst einmal in den Hintergrund treten angesichts des alles überstrahlenden Mané-Transfers. Und die Behauptung, den Bayern würden die Spieler davonlaufen (Süles Wechsel zum BVB, Wechsel-Wunsch von Robert Lewandowski, auslaufender Vertrag bei Gnabry) lässt sich nicht mehr aufrecht erhalten.

Also alles super beim FCB? Nicht ganz. Denn der neue Superstar wird die Hierarchie in der Bayern-Offensive durcheinander wirbeln. Und er bedeutet nicht automatisch den Abschied von Robert Lewandowski, der sich am liebsten sofort Richtung FC Barcelona aufmachen würde. Manés Stärken liegen weniger auf der zentralen Sturmposition, wie es beim Polen der Fall ist, sondern eher auf der Position als hängende Spitze oder des Außenstürmers. So gesehen ist er eher als Passgeber für Lewandowski geholt worden, um die Bayern-Offensive wieder auf höchstes Niveau zu heben. Als Nachfolger von Weltfußballer Lewandowski ist Mané nur bedingt geeignet, auch wenn das Szenario nicht ausgeschlossen ist.

Serge Gnabry und Leroy Sané haben neue Konkurrenz

Die Offensive der Bayern hat in der Rückrunde arg gestottert. Profis wie Serge Gnabry und Leroy Sané spielten unter Form, bei Kingsley Coman lief es ebenfalls nicht rund und Thomas Müllers Pässe fanden immer seltener den Weg zum Rekordtorschützen. Lewandowski beklagte sich intern, dass er nicht mehr genug Bälle erhalte, und Torwart Manuel Neuer mahnte bei seiner Vertragsverlängerung an, den Kader zu verstärken. Das ist nun passiert. Die Folge wird ein verschärfter Konkurrenzkampf sein, der Gnabrys Abgang möglicherweise forciert.

Salihamidzics Arbeit ist also längst nicht erledigt. Neben den offenen Baustellen Lewandowski und Gnabry gibt es einige andere, die aber nicht von so großer Bedeutung sind: Was passiert mit Marcel Sabitzer und Buona Sarr?. Fix sind neben Mané die Zugänge von Außenverteidiger Noussair Mazraoui  und Mittelfeldtalent Ryan Gravenberch, verabschiedet haben sich Marc Roca und Fiete Arp, beide spielten kaum oder gar keine Rolle.

Für Trainer Julian Nagelsmann ist die Situation erst einmal angenehm. Er erhält in der Offensive eine deutliche Verstärkung , muss aber je nachdem, wie die Mannschaft endgültig aussieht, den Konkurrenzkampf managen. Das ist natürlich das normale Geschäft eines jeden Trainers, sollte Gnabry aber bleiben, müsste er schmerzhafte Entscheidungen vornehmen. Nagelsmann, das darf man dabei nicht vergessen, steht vor seiner zweiten Saison als Bayern-Trainer selbst gehörig unter Druck. Besonders in der Champions League muss er Ergebnisse liefern, soll heißen: ein weiteres Aus im Viertelfinale wie in der abgelaufenen Spielzeit kann er sich wohl nicht leisten.

Quellen: "Kicker", "Süddeutsche Zeitung", Sky Sport.

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