Herr Ballheimer, ich habe zum Streichen immer nur ein altes Malervlies und ein bisschen Kreppband genommen. Was kann der Abdeckblitz, was diese Utensilien nicht können?
Der Abdeckblitz ist ein selbstklebende Abdeckvlies, das herkömmliches Malervlies, Abdeckpapier, Folie und Klebeband vereint. Er ist in der Handhabung sehr einfach, er lässt sich schnell auslegen, einfach andrücken und mit dem Cuttermesser super leicht zuschneiden.
Also für mich als Laien gedacht?
Die Zeitersparnis ist für Profis und Heimwerker immens. Auch dem Nicht-Profi geht das sonst langwierige Abdecken und Abkleben schnell von der Hand. Zusätzlich lässt sich das Material sehr gut reinigen (abwischen, absaugen, abkehren etc.), damit ist Abdeckblitz mehrfach wieder verwendbar und schont die Umwelt. Der Abdeckblitz ist beständig gegen Lacke und Farben und ist wasserabweisend. Nebenbei ist er noch reiß- und rutschfest und ist auf fast allen Untergründen einsetzbar.
Wie kommt man auf eine solche Gründeridee?
Ich bin seit über 20 Jahren Maler- und Lackierermeister und war ständig auf der Suche, mir meine Arbeit zu erleichtern. Das Streichen selbst geht immer flott von der Hand, was immer aufhält sind die vielen Abdeckarbeiten, Fenster, Möbel, etc. müssen vor der Farbe geschützt werden. Die meiste Zeit geht mit dieser Arbeit drauf und endet meist in einer Materialschlacht. Folien, Vlies, Klebeband, Pappe - alles kann meist nur einmal verwendet werden und landet auf dem Sondermüll.
Klingt nicht sehr wirtschaftlich. Muss der Kunde das mitbezahlen?
Der Kunde selbst zahlt nur einen Bruchteil der Kosten der Abdeckarbeiten. Ein Beispiel: Im Durchschnitt werden pro Quadratmeter 1,60 bis 2,00 Euro/Netto bezahlt inklusive Material und Entsorgung – mich kostet aber der Quadratmeter mit den herkömmlichen Abdeckmaterialien zwischen 3,50 und 4,00 Euro/Netto. Durch den Abdeckblitz spare ich 50 Prozent der Arbeitszeit und kann ihn mindestens zwei- bis dreimal mal wiederverwenden – das spart Materialkosten.
Wie wird man vom Erfinder zum Gründer? Welche Hürden muss man nehmen?
Ich denke eine Idee kommt, wenn man sich täglich mit einer Problemstellung beschäftigt, deswegen gefällt mir das Wort "Problemlöser" auch besser als "Erfinder". Es gehört auch ein bisschen Glück dazu. In meinem Fall habe ich zwei Materialien entdeckt und diese kombiniert. Die ganze Entwicklung und Tests gingen dann über mehrere Monate.
Als es dann soweit war und ich mit dem Produkt einigermaßen zufrieden war, kam dann die ganze rechtliche Seite wie Markenrechten, Schutzrechte wie Patent und Gebrauchsmuster dazu. Das ist nicht nur zeitintensiv, sondern auch sehr kostspielig.
Wie lange hat dieser ganze Prozess gedauert?
Bis die erste Rolle verkauft wurde ist über ein Jahr ins Land gegangen.
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