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Ehemalige Drogeriemarktkette Zehn Jahre nach Insolvenz: Schlecker kommt zurück

Eine Frau geht an einer ehemaligen Schleckerfiliale vorbei
Noch 2006 hatte die Drogeriekette Schlecker einen Marktanteil von 40 Prozent. 2012 war das Unternehmen insolvent. Jetzt soll das Comeback erfolgen.
© Odd Andersen / AFP
2006 hielt die Drogeriemarktkette noch 40 Prozent Marktanteil in Deutschland. Es folgte ein unvergleichlicher Absturz – bis zur Insolvenz 2012. Nun steht Schlecker vor dem Comeback.

"For You, vor Ort" – manch Einem wird der Slogan von Schlecker noch im Ohr sein. Bis Anfang der 2000er bildeten die blauen Läden die größte Drogeriemarktkette Europas. Mehr als 45.000 Menschen arbeiteten für das Unternehmen – Marktanteil in Deutschland: 40 Prozent, Umsatz: 6,55 Milliarden Euro. Schlecker expandierte aggressiv. Teilweise wurden mehrere neue Filialen am Tag eröffnet. Doch das Konzept der Discount-Drogerie setzte sich nicht durch. Ketten wie dm oder Rossmann liefen den teilweise schnöde wirkenden Märkten den Rang ab. 

Nach dem kometenhaften Aufstieg folgte ein jäher Absturz. Bis hin zur Insolvenz 2012 und mehrerer Justizverfahren gegen die Familie um Gründer Anton Schlecker und seine Kinder.

Schlecker vor dem Comeback

Doch nun soll die Marke Schlecker zurückkehren. Das österreichische Unternehmen "Kitzventure" plant das Comeback der Marke Schlecker für die kommenden Monate. Den Markenname habe sich Gründer Patrick Landrock schon vor einigen Jahren gesichert. Wie Presseportal berichtet, plant der Österreicher die Kette fundamental umzubauen: "Schlecker wird in Zukunft kein reiner Drogeriemarkt mehr werden, sondern auch stark mit Produkten des täglichen Bedarfs wie z.B. Lebensmittel, Büro- und Geschäftsbedarfsprodukte sowie Baumarktartikel auftreten." Zudem plane man einen so genannten 'Miet-Commerce' für Unterhaltungs- und Haushaltsgeräte. 

Warnung an die Konkurrenz

Nicht nur Drogeriemarktketten sondern auch andere Händler müssten sich warm anziehen, wenn der "Dino" Schlecker zurückkehrt, so Landrock weiter. Innovative Technologie-Plattformen werden Schlecker sowohl online als auch im Filial- und Liefernetz einen Vorsprung ermöglichen, den der Wettbewerb nur schwer wieder aufholen werde, erklärte der Unternehmer großspurig. 

Schon jetzt sei man in fortgeschrittenen Gesprächen mit Investoren. In diesem frühen Stadium stehe bereits eine "Multi-Milliarden-Unternehmensbewertung" im Raum. Noch sei allerdings unklar, wo die Gesellschaft angesiedelt werde, ob in Deutschland oder Österreich. 

Der Kitzbühler Unternehmer Patrick Landrock gilt als einer der erfolgreichsten, umstrittensten und streitbarsten Persönlichkeiten der jüngeren Wirtschaftsgeschichte. Mehrere Medienberichte kritisieren seinen autoritären Führungsstil. Wie der SWR mit Berufung auf mehrere Medienberichte erklärt, muss sich Landrock zur Zeit vor dem Landgericht Innsbruck wegen des Vorwurfs des schweren gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. Er bestreitet die Vorwürfe.

Quellen: Presseportal, Chip.de, SWR aktuell

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