
1984: Metaller für die 35
In den 1980er-Jahren steht die 35-Stunden-Woche im Mittelpunkt vieler Arbeitskämpfe. 1984 kommt es zu Streiks in der Metall- und Druckindustrie. Sie zählen zu den härtesten in der westdeutschen Geschichte. "Mehr Zeit zum Leben, Lieben, Lachen", skandiert etwa die IG Metall. In Hessen und Baden-Württemberg streiken die Beschäftigten der Metallindustrie sieben Wochen lang für die 35-Stunden-Woche, während die Drucker sogar bundesweit zwölf Wochen im Ausstand ist. Die Arbeitgeber reagieren mit massiven Aussperrungen. Letztendlich wird in beiden Branchen die 38,5-Stunden-Woche vereinbart. Später wird die Arbeitszeit auch in anderen Branchen verkürzt. 52 Tage dauert der Ausstand insgesamt und führt zum Verlust von zehn Millionen Arbeitstagen. Die Gewerkschafts-Streikkassen sind dadurch stark belastet. Die Kosten für die Streiks von 1984 werden von den Gewerkschaften auf 320 Millionen D-Mark geschätzt.
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