Er ist Sohn eines tunesischen Einwanderers, seinen Liedtexten werden immer wieder islamistische Tendenzen unterstellt: All das hält die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) jedoch nicht davon ab, den umstrittenen Rapper Bushido nun quasi als Stargast auf ihre Wahlparty nach den Berliner Landtagswahlen im September einzuladen.
Grund dieser eher unerwarteten "Verbrüderung" - schließlich verkörpert Bushido einiges von dem, was die AfD strikt ablehnt - ist ein auf Bushidos Youtube-Kanal veröffentlichtes Video. Darin gibt der 37-Jährige preis, künftig AfD wählen zu wollen. In der etwas mehr als 13-minütigen Aufnahme unterhält sich der Musiker mit seinem Rap-Kollegen Ali Bumaye unter anderem über die Flüchtlingskrise. Als es irgendwann um Migranten geht, die auf die in Deutschland ankommenden Flüchtlinge schimpften, sagt Bushido: "Scheiß' drauf, ich wähl trotzdem AfD, Alter." Bumaye schweigt zunächst einige Sekunden, um dann nachzuhaken: "AfD? Das ist doch diese Hurensohn-Nazi-Partei, oder?" Wieder eine kurze Pause. Bumaye: "Die willst du wählen?" Beide lachen. Bushido antwortet: "Einfach so, Alter. Ist mir scheißegal, ich wähle nie wieder die CDU, diese Bastarde, Alter."
AfD Berlin lobt Bushido für dessen Mut
Die AfD bekam von Anis Mohamed Youssef Ferchichis, so der bürgerliche Name des Rappers, geäußerter Wahlabsicht schnell Wind und lud ihn prompt auf ihre Wahlparty am 18. September ein.
"Herzlich Willkommen, Bushido, viele Deiner Anhänger sind schon lange bei der AfD", heißt es in einer von Roland Gläser, Vorstandsmitglied der Berliner AfD, verfassten Pressemitteilung. Bushido solle sich weiterhin nicht "dem Druck der vielen Konformisten" um ihn herum beugen und seinen Eigensinn behalten, so Gläser weiter.
Dass sich der Musiker zur AfD bekenne, verdiene Anerkennung. "Denn wir wissen, wie viel Mut ein solches Bekenntnis gerade in der von rot-grünen Ideologen beherrschten Kulturszene erfordert", schreibt Gläser.
2013 bereits ähnliche Wahlabsicht geäußert
Positionieren sich viele seiner Rap-Kollegen regelmäßig klar gegen die AfD, war es bereits das zweite Mal, dass sich der in Bonn geborene 37-Jährige hinter die AfD stellte. Bereits 2013 hatte Bushido kurz vor der damaligen Bundestagswahl getwittert, er werde nächste Woche AfD wählen.
Ob Bushido der Einladung tatsächlich folgen wird, ist unklar. Zwar twitterte er am Dienstag, er sei eingeladen worden, seine Teilnahme aber ließ er bisher offen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
