Ceuta

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Fotograf Kai Wiedenhöfer im Westjordanland neben seinem Mottorrad, an dem die Fahne Baden-Württembergs flattert

Zum Tod des Fotografen Kai Wiedenhöfer: Eine Auswahl seiner beeindruckenden Fotografie

Mit nur 57 Jahren ist der Fotograf Kai Wiedenhöfer am 9. Januar verstorben. Er gehörte zu den besten Dokumentarfotografen seiner Generation: Die Bilder des gebürtigen Schwaben machen spürbar, wie brutal Zäune, Mauern und Sperranlagen überall auf der Welt in die Freiheit der Menschen eingreifen.
Ceuta: Rührende Szene: Eine Rote-Kreuz-Mitarbeiterin umarmt einen verzweifelten Geflüchteten

Ceuta Rührende Szene: Eine Rote-Kreuz-Mitarbeiterin umarmt einen verzweifelten Geflüchteten

Sehen Sie im Video: Rote-Kreuz-Mitarbeiterin umarmt in Ceuta verzweifelten Migranten.




Eine bewegende Szene kürzlich in der spanischen Exklave Ceuta. Rund 6.000 Migranten hatten verzweifelt versucht, den Strand zu erreichen, nachdem die marokkanischen Sicherheitskräfte aufgehört hatten, die Grenze zu kontrollieren. Unter anderem waren Mitarbeiterinnen vom Roten Kreuz vor Ort, um den völlig dehydrierten Personen zu helfen. Doch, wie man sieht, hatten die traumatisieren Flüchtlinge nicht nur Bedarf von Flüssigkeit. Diese spontane Umarmung war ein sehr menschlicher Moment in einer extremen Situation. Offiziellen Angaben zufolge schickte die spanische Regierung umgehend rund 2.700 Flüchtlinge zurück nach Marokko.
Junge schwamm mit Plastikflaschen durchs Mittelmeer: "Ich würde lieber sterben, als zurückzugehen"

Migrant aus Marokko Junge schwamm mit Plastikflaschen durchs Mittelmeer: "Ich würde lieber sterben, als zurückzugehen"

Sehen Sie im Video: Junge schwamm mit Plastikflaschen durchs Mittelmeer – "Ich würde lieber sterben, als zurückzugehen".




Diese Bilder gingen um die Welt. Von dem Jungen, der am Mittwoch völlig erschöpft und weinend in der spanischen Exklave Ceuta angekommen ist. "Ich würde lieber sterben, als zurückzugehen", hat der Junge nach Angaben des spanischen Soldaten Racho Mohamed gesagt. Er hatte den Jungen überredet, an Land zu kommen. Der Vorfall ließ ihn nicht unberührt: "Er wollte nicht zurück nach Marokko, er sagt, dass er keine Familie in Marokko habe, dass ihm es egal sei, wenn er an der Kälte stirbt. Wenn wir ihn nicht überzeugt hätte, wäre er vermutlich die ganze Nacht bis zum Morgen dort geblieben. Er hatte es bevorzugt zu sterben, Ich habe so etwas noch nie von einem so jungen Kind gehört, dass es lieber sterben würde als zurück nach Marokko zu gehen." Plastikflaschen in seiner Kleidung hatten dem Jungen dabei geholfen, den lebensgefährlichen Weg von Marokko aus über das Meer zu schaffen. Ans Land wollte er nicht, wegen der hohen Militär-Präsenz. "Gefühle kommen hoch, du empfindest Frustration, Verzweiflung darüber, dass man nicht mehr für den Jungen machen kann als mit ihm zu reden, ihn zu überzeugen und zu beruhigen. Du legst deine Gefühle dann beiseite und schlüpfst in die beste Rolle, in die du schlüpfen kannst, um ihm zu helfen." Der Junge war einer von rund 8.000 Geflüchteten, die seit Montag aus Marokko nach Ceuta kamen. Mindestens zwei Menschen sind auf der Flucht im Wasser ertrunken. Die spanischen Behörden haben einen Großteil der Menschen wieder nach Marokko abgeschoben. Spanien hat Marokko vorgeworfen, den Migranten-Ansturm auf die spanische Exklave Ceuta als politisches Druckmittel provoziert zu haben. Zwischen beiden Seiten gab es zuletzt Streit, weil Spanien im vergangenen Monat einen Separatistenführer zu einer Krankenhaus-Behandlung einreisen ließ, der für die Unabhängigkeit der West-Sahara-Region von Marokko kämpft. Zudem erhebt Marokko Anspruch auf Ceuta sowie die andere spanische Nordafrika-Exklave Melilla.