Premiere auf Pariser Autosalon Jeep stellt erstes Elektro-Modell vor – ein Kleinwagen-SUV mit diversen Fahrassistenzsystemen

Der Jeep Avenger steht auf einer Bühne
Der Jeep Avenger beim Autosalon Paris 2022
© PanoramiC / Imago Images
Jeep bringt mit dem Avenger sein erstes Elektroauto auf den europäischen Markt. Das Kleinwagen-SUV erscheint mit diversen Fahrassistenzsystemen, App-Steuerung aus der Ferne und einem 400-Volt-Elektromotor.

Mit dem Start des diesjährigen Pariser Autosalons am Montag hat auch Jeep den Weg in eine neue Richtung geebnet. Die US-amerikanische Automarke aus dem Stellantis-Konzern hat ihr erstes Elektroauto für den europäischen Markt vorgestellt: den Avenger. Damit begibt sich Jeep in das Zeitalter der Elektromobilität.

"Der neue Jeep Avenger ist ein wichtiger Meilenstein für die Marke, da er der erste eines Portfolios völlig neuer Jeep BEVs [batteriebetriebene Autos] ist, die in Europa eingeführt werden", sagt Christian Meunier, CEO der Marke Jeep in einer Pressemitteilung. 

Der Avenger hat einen 400-Volt-Elektromotor, 156 PS und ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmetern. Seine 54-kWh-Batterie soll eine Reichweite von rund 400 Kilometern laut WLTP liefern können, was vergleichsweise gering ist. In der Stadt soll das SUV-Modell mit einer Batterieladung aber auf 550 Kilometer kommen.

An einer Schnellladestation mit 100 kW Ladeleistung soll es in drei Minuten Strom für eine Reichweite von 30 Kilometern laden können, in 24 Minuten soll der Batteriestand von 20 auf 80 Prozent gebracht werden können. Bei einer Ladung mit Gleichstrom, etwa an einer Wallbox, soll die Batterie in 5,5 Stunden aufgeladen sein.

Jeep Avenger hat diverse Fahrassistenzsysteme

Jeep wirbt mit einem "besonders leistungsfähigen Modell" und verspricht einen "hervorragenden Böschungswinkel" von 20 Grad vorn und 32 Grad hinten – also die maximale Steigung, die das Fahrzeug befahren kann. Außerdem hat der Avenger eine Bodenfreiheit (Abstand zum Boden) von 20 Zentimetern. 

Der erste Jeep mit Vorderradantrieb verfügt über ein "Selec Terrain"-Fahrsystem mit sechs Modi – unter anderem "Sport", "Snow" (Schnee) und "Mud" (Schlamm) – und einem serienmäßigen Bergabfahr-Assistenten. Über eine spezielle App lässt sich mittels Smartphone etwa der Batteriestand aus der Ferne einsehen, über einen Sprachassistenten mit dem Fahrzeug interagieren und die Klimaanlage einstellen. Weiter lassen sich per Android Auto und Car Play Smartphones über eine Schnittstelle mit dem Infotainmentsystem des Autos verbinden.

Das Interieur ist von einem zentralen 10,25 Zoll Bildschirm gekennzeichnet und soll robust sein. Zur Sicherheit sollen auch ein Unterfahrschutz, eine 360 Grad Verkleidung und geschützte Scheinwerfer beitragen. Eine mehrfarbige Ambientebeleuchtung soll die Augen bei Fahrten im Dunkeln entlasten. Darüber hinaus besitzt das SUV Seitenleuchten, die sichtbar bleiben, wenn der Kofferraum geöffnet wird. Es soll autonomes Fahren der Stufe 2 möglich sein, welches Fahrassistenten zur automatischen Steuerung von Geschwindigkeit, Abstand und Spurhaltung sowie Fahrten bei Stau besitzt. Weiter soll der Avenger Verkehrszeichen erkennen sowie im Falle einer möglichen Kollision mit Fußgängern und Radfahrern eine Notbremsung einleiten können. Mit an Bord ist etwa auch ein Parkassistent mit einer 180 Grad-Rückfahrkamera mit Vogelperspektive.

Mit einer Länge von 4,08 Metern ist das E-Modell selbst für ein Kleinwagen-SUV noch recht kurz und fällt damit in die B-SUV-Kategorie. So soll es das Angebot unterhalb des 16 Zentimeter längeren Jeep Renegade 4xe ergänzen. Trotzdem hat der Avenger dem Hersteller zufolge ausreichend Platz. Der Kofferraum hat ein Volumen von 355 Litern und soll zu den größten im Segment gehören. Die Ladekante des Kofferraums lässt sich auf 720 Millimeter absenken, die Heckklappe ist auf über einen Meter verbreitert.

Optisch ist das Elektrofahrzeug von einem gebogenen Siebenschlitz-Kühlergrill, ausladenden Kotflügeln und trapezförmigen Radläufen geprägt. Die Rückleuchten zeichnen ein X, wie man es auch schon vom Renegade und Wrangler kennt. Dazu erscheint der Avenger mit 18 Zoll Rädern.

Kaufpreis bei rund 40.000 Euro

Jeep richtet sich mit seinem ersten E-Modell vor allem an Kundinnen und Kunden "mit einem aktiven Lebensstil, die ein leistungsfähiges und frisches Design mit kompakten Abmessungen und einem geräumigen Innenraum suchen", heißt es. Antonella Bruno, Head of Jeep Europe beim Autokonzern Stellantis erwartet, dass der Avenger bis 2024 das "bestverkaufte Modell" des Konzerns werde. Jeep will schließlich zum Weltmarktführer von emissionsfreien SUVs werden und bis 2025 vier vollelektrische SUVs in Europa auf den Markt bringen.

Der Avenger macht hierbei den Anfang. Eine Reservierung der Sonderedition "1st Edition" ist seit Montag und bis Ende November möglich. Nur wer das Fahrzeug in diesem Zeitraum reserviert hat, kann das Sondermodell später auch kaufen. Es soll Anfang nächsten Jahres zu den europäischen Händlern rollen. Der Preis liegt bei 39.900 Euro.

Quellen: Jeep

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