Bei trockener Fahrbahn reichen dem McLaren 675LT Spider unter atemberaubender Klangkulisse, die er aus seinen beiden Titan-Endrohren herausrotzt, 2,9 Sekunden bis Tempo 100. Fahrer, deren Nervenbahnen weitere 5,2 Sekunden benötigen, um den Befehl der Gaswegnahme zu realisieren, befinden sich bereits bei Tempo 200. Wer die gerade erst eingegangene Beziehung zwischen dem rechten Fuß und dem Gaspedal auch dann nicht beenden möchte, der findet sich nach insgesamt 23,6 Sekunden bei 300 und kurz darauf bei den finalen 326 Kilometern pro Stunde wieder.
Bei wem diese Daten jetzt den Wunsch erweckten, mal eben die mindestens geforderten 340.725 auf den Tisch zu legen, der kommt zu spät. Der auf 500 Exemplare, wie auch schon sein geschlossener Coupe-Bruder, limitierte Spider war nach nur zwei Wochen vergriffen.

Erfreulich ist bei dem im Vergleich zum 650S rund 100 Kilogramm leichter gewordenen McLaren 675LT Spider, dass auch gröbere Unebenheiten gut dosiert und nicht brutal an den Rücken weitergeleitet werden. Der sogenannte Longtail von McLaren ist zudem genauso steif wie sein Coupe-Verwandter. Sie trennen lediglich zusätzliche 40 Kilogramm, die allein das Dachsystem mit sich bringt. Was sie sich teilen, ist die, abgesehen von der Sicht nach vorn, fast komplett fehlende Übersichtlichkeit. Ob beim Abbiegen oder Rückwärtsrangieren, viele werden sich in solch einer Situation wünschen, dass im stolzen Anschaffungspreis eine Rangierhilfe in Form einer draußen stehenden Person inkludiert wäre. Parksensoren vorn und hinten inklusive Rückfahrkamera kosten geschmeidige 3.220 Euro Aufpreis. Und wer gar nicht genug Kameras an Bord haben kann, der kann sich für weitere 4.000 Euro eine im vorderen Stoßfänger, eine im hinteren Stoßfänger und eine weitere über der Schulter im Cockpit installieren lassen, die zugleich die Telemetriedaten aufzeichnen. In Schottland wäre diese Investition dieser Tage aber wahrscheinlich nur für Tierfilmer von Interesse.