20.000 Euro sollte der Austausch der Batterien des Tesla S von Tuomas Katainen kosten. Darüber geriet der Finne so in Wut, dass er sich an die Gruppe "Pommijätkät" wandte – die Sprengburschen. Gemeinsam brachten sie etwa 30 Kilogramm Dynamit an dem Tesla an und sprengten ihn vor laufender Kamera in die Luft. Mit von der Partie: eine Figur von Tesla-Gründer Elon Musk.
Die Aktion ist absurd, aber nicht einzigartig, vor einigen Jahren ließ ein enttäuschter Russe sein Mercedes-SUV von einem Hubschrauber in die Luft heben und zu Boden krachen.
Teurer Ausstausch
Neben dem Spaß-Video hat die Aktion allerdings einen ernsten Hintergrund. Allmählich kommen die Fahrzeuge von Tesla in ein Alter, in dem Teile des Akkusystems ausfallen. In der Regel stellt der Wagen bei solchen Störungen den Dienst ein. Die Tesla Werkstätten bieten nur einen kompletten Austausch des Systems an – zu horrenden Preisen. Die Website Electrek berichtet, dass ein Tesla-Besitzer in USA für einen Batteriewechsel in einem Tesla-Servicezentrum 22.500 Dollar zahlen sollte. In einer freien Werkstatt wurde das defekte Teil für nur 5000 Dollar ausgetauscht.
In dem Video erklärt Tuomas Katainen sein Problem mit dem Gebrauchtenwagen aus dem Baujahr 2013: "Als ich den Tesla gekauft habe, waren die ersten 1500 Kilometer schön, bis dahin war es ein hervorragendes Auto. Als der Fehlercode auftauchte, bestellte ich einen Abschleppwagen, um mein Auto in die Werkstatt zu bringen. Das Auto war dann einen Monat in der Werkstatt eines Tesla-Händlers und schließlich bekam ich einen Anruf, dass sie nichts für mein Auto tun können, außer die gesamte Batteriezelle zu wechseln. Die Kosten würden sich auf mindestens 20.000 Euro belaufen, und für den Eingriff müsse man eine Genehmigung von Tesla einholen. Also habe ich ihnen gesagt, dass ich das ganze Auto in die Luft jagen werde, weil es offenbar keine Garantie oder so etwas gibt."
Tatsächlich gibt Tesla eine umfassende Garantie auf die Batterie, aber nur wenn die Kapazität innerhalb von bis zu acht Jahren oder einer Laufleistung von 150.000 Meilen beziehungsweise 240.000 Kilometer unter 70 Prozent sinkt. Danach wird es meist teuer, weil die zertifizierten Werkstätten nur das System wechseln. Angesichts des Alters der Fahrzeuge bedeutet das einen wirtschaftlichen Totalschaden. Bei einem Verbrenner der Oberklasse kann man vor dem gleichen Dilemma stehen: Bei einem Motorschaden lohnt sich der Einbau eines neuen Achtzylinders meist auch nicht mehr. Hier kann man aber auf günstigere Austauschmaschinen ausweichen, das ist bei Batterien so nicht möglich.