Anwälte der US-Filmindustrie haben die erste Serie von Klagen gegen die illegale Verbreitung von Filmen im Internet eingereicht. Im Rahmen ihres Kampfes gegen die Verbreitung von Raubkopien kündigte die Industrievereinigung MPAA auch ein Computerprogramm an, mit sich auf Rechnern Filme, Musikstücke und auch File-Sharing-Programme aufspüren lassen sollen. Die MPAA folgte mit ihren rechtlichen Schritten dem Vorgehen der Musikindustrie, die ebenfalls mit Klagen versucht, die illegale Verbreitung von Musikstücken einzudämmen.
Es war zunächst nicht bekannt, wie viele Klagen die MPAA einreichte. Drei Klagen, die der Nachrichtenagentur AP vorlagen, wurden in St. Louis und Denver eingereicht. Die zwei in Denver richten sich gegen insgesamt 22 Personen, die Klage in St. Louis gegen 18 Personen. Namentlich wird zunächst niemand genannt. Es sind Klagen gegen unbekannt. Die Namen der Beschuldigten sollten später ermittelt werden, erklärten die Filmstudios.
Kein Entgegenkommen
Im Gegensatz zur Musik- will die Filmindustrie die Strafverfolgung nicht aussetzen, wenn die Beschuldigten ihre illegalen Handlungen eingestehen. Im Gesetz sind Strafen von bis zu 30.000 Dollar für jeden über das Internet getauschten Film vorgesehen.
Ein MPAA-Sprecher verteidigte die Haltung, nicht die Zahl der Beklagten zu nennen. "Es ist nicht wichtig", sagte der für den Kampf gegen Raubkopien zuständige MPAA-Direktor John Malcolm. "Es ist egal, ob es zehn oder 500 Klagen sind. Es geht darum, dass es nirgends einen sicheren Platz gibt."
Die MPAA will auf ihrer Web-Site auch ein Programm für Windows-Rechner anbieten, mit dem sich illegale Filme, Musikstücke und auch File-Sharing-Programme auf Computern aufspüren und entfernen lassen. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt. Auf der Web-Site wird über den Urheberrechtsschutz informiert.