"Bored Ape Yacht Club"-NFTs Sonnenbrand und schneeblind nach Krypto-Festival: Veranstalter bestätigt viel zu aggressive Beleuchtung

Die Affen des "Bored Ape Yacht Club" waren zu Hochzeiten des NFT-Hypes schwer begehrt
Die Affen des "Bored Ape Yacht Club" waren zu Hochzeiten des NFT-Hypes schwer begehrt
© Rafael Henrique/ / Picture Alliance
Beim "Ape Fest" wollte sich die gebeutelte Krypto-Branche mal wieder ordentlich feiern. Doch das dreitägige Festival führte zu skurrilen Verletzungen.

Es sollte eine Sause für die ganz harten Fans werden. Nur wer eine der vor zwei Jahren für Hundertausende Euro gehandelten "Bored App Yacht Club"-NFTs besitzt, wurde am letzten Wochenende zum "Ape Fest" nach Hong Kong eingeladen. "Eine große Nacht voller Überraschungen", versprach die Einladung, ein großartiges Chaos sollte es werden. Doch wenige Tage später beklagten sich die Teilnehmer der abendlichen Party über merkwürdige Beschwerden – von Sonnenbrand bis zu temporärer Blindheit.

Die ersten Klagen gab es bereits am Sonntag. "Hat noch jemand so brennende Augen von gestern", klagte X-Nutzer "Feld". Schnell meldeten sich andere. Viele waren nachts mit Schmerzen aufgewacht, hatten brennende Haut und Augen. In einigen Fällen kam es zu komplettem Sehverlust, der aber offenbar bislang temporär blieb. Die Ursache war zunächst ein Rätsel. "Ich war im Krankenhaus. Mir konnte keiner helfen", beschwert sich "0xTangle".

Schneeblindheit und Sonnenbrand

Mittlerweile hat auch der Veranstalter die Probleme bestätigt – und auch einen mehrfach geäußerten Verdacht bekräftigt. In einem langen Statement bei X, früher als Twitter bekannt, gesteht der Yuga Labs, der Betreiber des NFT-Projekts, dass mehrere Teilnehmer und auch Mitarbeiter über verschiedene gesundheitliche Probleme wie Sehstörungen oder Hautirritationen geklagt hätten. "Diese Berichte besorgen uns zutiefst", versicherte der Post. 

Eine sofort gestartete Untersuchung soll bereits Ergebnisse geliefert haben: "In einer Ecke des Events installierte UV-A-Lampen waren wahrscheinlich die Ursache für die von Teilnehmern berichteten Haut- und Augenprobleme", erklärt das Statement. Warum man solche Lampen eingesetzt hatte, ist bisher nicht bekannt.

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Keine ernsthaften Verletzungen

Tatsächlich war der Verdacht auf UV-Strahlung bereits vorher geäußert worden. Die Kombination aus einer geröteten Haut und Sehproblemen deute auf eine zu hohe UV-Belastung hin, argumentierten Beobachter schon am Anfang der Woche. Die Augenschmerzen und der Sehverlust erinnerten frappierend an die sogenannte Schneeblindheit, bei der die Augen von zu hellem Sonnenlicht überfordert reagieren. Und bei den Hautreizungen handele es sich schlicht um Sonnenbrand

Während die Schneeblindheit in der Regel nach einigen Stunden nachlässt, unterscheiden sich Sonnenbrände durch UV-Licht nicht von denen, die durch zu lange Sonneneinwirkung entstehen. Auch sie brauchen mehrere Tage um vollständig zu verheilen, tragen dasselbe höhere Hautkrebsrisiko mit sich. Eine längere ärztliche Behandlung dürften die Teilnehmer des Festivals allerdings nicht fürchten müssen.

Trotzdem raten die Festival-Betreiber explizit dazu, bei Symptomen lieber medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen und eine ärztliche Meinung einzuholen. Zudem bitten sie die Betroffenen darum, auch den Festival-Betreiber über X zu kontaktieren und mögliche Diagnosen mitzuteilen. "Wir verpflichten uns, jedem Betroffenen bei der Besserung zu unterstützen", heißt es in dem Statement. Ob es dabei auch um finanzielle Unterstützung geht, hat das Unternehmen bislang allerdings noch nicht bestätigt.

 

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