
Ingeborg Rapoport
Nach der Teilung Berlins durch die Alliierten befand sich die Charité im sowjetischen Sektor, ab 1961 verlief die Mauer unmittelbar an der Westgrenze der Klinik. Auch in der DDR-Zeit schrieb die Charité Medizingeschichte. Als eine Koryphäe der Neugeborenenmedizin gilt die jüdische Kinderärztin Ingeborg Rapoport (1912-2017), die 1952 aus dem US-Exil in die DDR zog. Rapoport erkannte eine Ursache für die damals hohe Säuglingssterblichkeit: dass Geburtsmedizin und Kinderklinik räumlich getrennt waren. Säuglinge konnten daher im Notfall nicht schnell genug versorgt werden. Dank Rapoports Beharrlichkeit legte die Charité Geburtsstation und Neugeborenenklinik zusammen. Heute ist das ein Standard in der Neugeborenenmedizin.
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