Am 23. April feiert China den 70. Jahrestages der Gründung der Marine der Volksbefreiungsarmee. Neben der Armee fristete die Marine jahrzehntelang ein Schattendasein, aber das ist inzwischen vorbei. Pekings Marine ist mittlerweile die zweitstärkste der Welt – entsprechend wird zum Jubiläum aufgetrumpft. Große Paraden sind im Westen aus der Mode gekommen, doch in China haben sie Konjunktur. Flottenmanöver werden stets mit einer gewaltigen Show der Kriegsschiffe beendet. In einer gewaltigen Formation kommen die Schiffe zusammen, nur um so spektakuläre Bilder zu liefern.
Am Jubiläum werden 32 chinesische Schiffe teilnehmen, sagte Qiu Yanpeng, stellvertretender Kommandant der Marine. Die Kriegsschiffe werden sich während der Übung in sechs Gruppen zusammenschließen: eine U-Boot-Gruppe, eine Zerstörer-Gruppe, eine Fregatten-Gruppe, eine amphibische Landungsschiff-Gruppe, eine Hilfsschiff-Gruppe und eine Flugzeugträger-Gruppe, so Qiu Yanpeng.
Seemacht - die wichtigsten Kriegsschiffe der Welt

Die spektakulären Havarien im Jahr 2017 haben offenbar nichts mit technischen Mängel zu tun. Sie sind auf Fehler der Besatzung zurückzuführen.
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Massive Aufrüstung
Derzeit rüstet Peking so massiv auf, dass die Parade vor allem die in den letzten zwölf Monaten zugeführten Einheiten in den Vordergrund stellen wird. Es wird erwartet, dass in diesem Jahr der Flugzeugträger Typ 001A und die neuen Zerstörer vom Typ 055 gezeigt werden. Ein anonymer Militärexperte sagte der "Global Times, dass man vermutlich auch das Angriffsunterseeboot vom Typ 095 sehen werde.
Ein Ende der Aufrüstung ist übrigens nicht in Sicht. Bis zum Jahr 2030 soll sich die Einsatzstärke der Marine verdoppeln. Für die USA ist das besonders bedrohlich, da der Großteil der Peking-Flotte dann aus hochmodernen Einheiten bestehen wird. Schon heute sollen die Raketenzerstörer vom Typ 055 den Gegenstücken der US-Navy überlegen sein.
Die Anrainerstaaten des südchinesischen Meeres sehen den Aufbau militärischer Stärke mit Sorge. Qiu betonte daher die friedlichen Absichten Pekings. "Eine starke Marine ist unerlässlich für den Aufbau eines starken Seelands", sagte er. Dazu kam ein deutlicher Seitenhieb auf die westlichen Staaten, die China im 19. und 20. Jahrhundert ins Chaos stürzten, um das Land als Beute unter sich aufzuteilen. "Von 1840 bis 1949 wurde China mehr als 470 Mal von fremden Mächten vom Meer aus angegriffen, was der chinesischen Nation ungeheures Leid und tiefe Wunden zufügte."
Kampf ums Meer
Das südchinesische Meer ist derzeit der Schauplatz des größten Wettrüstens der Welt. Die internationale Gemeinschaft sieht das Gewässer größtenteils als internationales Gebiet, Peking hingegen beruft sich auf alte Gebietsansprüche des Kaiserreichs. Seit einigen Jahren schafft China Fakten und vergrößert Riffe und Inseln. Auf dem neu gewonnenen Land werden dann militärische Stützpunkte aufgebaut.
Die Anrainer sehen diese Aktivitäten mit Sorge, aber allein die USA wagen es, die Ansprüche Chinas auch tatsächlich zu missachten. Regelmäßig tauchen US- Bomber und Kriegsschiffe in den von Peking beanspruchten Zonen auf. Dabei kam es bereits zu einem Beinahe-Zusammenstoß von einem US-Kriegsschiff mit einem chinesischen Zerstörer.
Mehr als 10 Länder, darunter Russland, Thailand, Vietnam und Indien, werden mit 20 Schiffen an der Parade teilnehmen.