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Drohnenkrieg Pentagon – neuer Laser identifiziert Menschen mit ihrem Herzschlag

Mit der neuen Technik sollen Drohnenschläge präziser werden.
Mit der neuen Technik sollen Drohnenschläge präziser werden.
© US Gov / Commons
Mit Drohnen töten kann das Pentagon schon lange. Ein neuer Laser soll es nun möglich machen, einen Menschen aus der Luft und aus Entfernung zweifelsfrei zu erkennen – ein Laser misst dafür die kardiale Signatur.

Fingerabdrücke, DNA und Netzhaut identifizieren einen Menschen zuverlässig, aber leider nicht aus der Ferne. Für die Spezialeinheiten der US-Armee sind diese Methoden keine Hilfe, wenn sie eine Zielperson sicher identifizieren müssen. Sie wünschten sich eine Technik, die auch aus der Entfernung sicher funktioniert. Nun hat das Pentagon geliefert: Ein neuer Laser, genannt Jetson, kann eine Person eindeutig aus der Entfernung bestimmen, und zwar anhand seines Herzschlages. Die einzigartige kardiale Signatur kann sogar durch Kleidung hindurch abgetastet werden, berichtet die "MIT Technology Review".

Der Prototyp funktioniert bei Entfernungen bis zu 200 Metern, die Reichweite könne aber durchaus gesteigert werden, so Steward Remaly vom Büro für Terrorbekämpfung im Pentagon, "Ich will nicht behaupten, dass wir es aus dem Weltraum tun könnten, aber größere Reichweiten sollten möglich sein."

Im Video: Die Ära des Lasers beim Militär rückt näher. In einem Test konnte der Athena-Laser fünf große Drohnen hintereinander abschießen.

Laser

Technisch noch am Anfang

Das Gerät misst die Bewegung der Oberflächen von Körper oder Kleidung. Bei normaler Kleidung funktioniert das System zuverlässig, bei schwerer Kleidung wie Wintermänteln oder Schutzwesten allerdings nicht. Das Projekt befindet sich derzeit in einem frühen Stadium. Um die Machbarkeit zu demonstrieren, wurde ein handelsübliches Industriegerät umgerüstet, das normalerweise dazu benutzt wird, um Vibrationen in Industriebauten anzumessen. Um eine Person zu erkennen, muss der Laser etwa 30 Sekunden auf das Ziel gerichtet sein. Die Zielperson darf sich also nicht bewegen. Mit einem maßgeschneiderten Gerät dürften diese Handicaps geringer werden.

Ausgelegt für den Drohneneinsatz

Ein Problem bleibt aber erhalten: Um eine Person anhand ihrer kardialen Signatur zu erkennen, muss man die Signatur zunächst kennen. Ähnlich wie bei Fingerabdrücken müsste das Pentagon eine Datenbank mit möglichen Zielpersonen aufbauen.

Dieses Problem stellt sich nicht bei der gebräuchlichsten biometrischen Identifikation, der Gesichtserkennung. Sie erfordert aber eine frontale Sicht auf das Gesicht. Für das Pentagon ist das ein Problem, wegen des Blickwinkels ist so eine Aufnahme bei Drohnenaufnahmen häufig nicht möglich. Mit einem Distanzlaser wäre es möglich, eine Person von einer Drohne aus zweifelsfrei zu identifizieren und sie dann mit einer weiteren Drohne zu töten.

Das Pentagon hofft, dass die kardiale Signatur nicht versteckt werden kann, so wie Kappen und Bärte eine Gesichtserkennung unmöglich machen können. Ob das stimmt, kann allerdings bezweifelt werden. Schon simpler Impulsgeber wie ein Massagepad müsste die typische Oberflächenbewegung der Haut überlagern können.

Quelle: MIT Technology Review

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