PR-Panne für Putins Marine. Die feierte sich mit viel Pomp in St. Petersburg, bei der Gelegenheit hat Putin gleich eine neue aggressive Marine-Doktrin verkündet. Die wirklichen Herausforderungen hat er lieber ausgespart. Die da wären: Im Krieg gegen die Ukraine wurde der Raketenkreuzer Moskwa versenkt, das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte. Diese ganze Flotte wurde von der Türkei von den Weltmeeren ausgesperrt. Mit dem geplanten Beitritt von Finnland und Schweden zur NATO dürfte sich die Situation in der Ostsee für die russische Marine drastisch verschlechtern.
Davon war also keine Rede, dafür wurde der Tag der Marine im ganzen Land mit Plakaten und Veranstaltungen gefeiert. Und dabei ging einiges schief. In Thumen zierte ein mächtiger Flugzeugträger ein Plakat, eingerahmt von Bändern in den Farben der russischen Flagge. Dumm nur, dass der Grafiker sich bei Stockfotos bedient hat und das Bild eines US-Trägers heraussuchte, wie Twitter-User Alex Kokcharov herausfand. Auf dem Foto kreuzt die "USS George H.W. Bush" die Wellen – vielleicht auch ein besserer Anblick als der des einzigen russischen Trägers. Die altersschwache Admiral Kusnezow liegt nach einem Brand derzeit im Dock und sieht sehr mitgenommen aus.
Peinliche Propaganda-Patzer
Andere User fanden weitere Fails. Auf einem anderen Plakat dampft die gesunkene Moskwa munter über das Meer.
Sind das nun böse Propaganda-Lügen und Zeichen einer putinschen Parallel-Welt, wie westlich-orientierte User frohlockten? Oder ist es eher eine ausgesprochene Wurschtigkeit der Grafiker, die sich um historische Zusammenhänge wenig schweren? Denn die greifen für ihre Werke gern wahllos auf kriegerische Motive zurück. Da werden dann auch gern mal US-Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg gezeigt, weil sie auf dem Bild so dynamisch voranstürmen – dabei hätte es natürlich keinen Mangel an ähnlichen Fotos mit Sowjetsoldaten.
Der größte Fail dieser Art geschah bei einem Denkmal zu Ehren von Michail Kalaschnikow, dem Erfinder des legendären Sturmgewehrs. Die Statue von Kalaschnikow hält noch die richtige Waffe in der Hand. Doch im Sockel sind alle Varianten der AK versammelt und mitten unter die Sowjetgewehre hat sich das deutsche Sturmgewehr 44 eingeschlichen. Es sieht der AK auf den ersten Blick sehr ähnlich, aber es gibt dann doch signifikante Unterschiede.
Quelle: Alex Kokcharov / Twitter