In vielen veganen Kochbüchern taucht Quinoa auf. Die kleinen Körner stammen von einem sogenannten Fuchsschwanzgewächs und die Pflanze sieht tatsächlich ein bisschen so aus wie ein Fuchsschwanz. Quinoa stammt hauptsächlich aus Bolivien, Peru und Ecuador. Es ist extrem nährstoffreich und die Vereinten Nationen halten die Pflanze für so wichtig, dass sie 2013 zum Quinoa Jahr ausgerufen haben. Sie sehen in ihr eine wertvolle Möglichkeit den Hunger in der Welt zu bekämpfen.
Quinoa - der verteufelte Segen
Das Korn ist dadurch so hip geworden, dass es überall in der Welt gekauft wird. Und gerade bei uns im Westen ist es durch den extremen Erfolg der vegetarischen und veganen Küche sehr begehrt. Quinoa trifft hier auf eine Zielgruppe, die es nicht juckt für eine Packung gesunde Körner fünf Euro oder mehr aus der Tasche zu ziehen. So hat sich der Preis von Quinoa in den letzten fünf Jahren verdreifacht. Gut für die Händler, gut für die Bauern, aber schlecht für die Armen in der Bevölkerung.
Denn die können sich plötzlich ihr Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten. Sie essen stattdessen billigeres Mehl und das führt dazu, dass in Bolivien die Mangelernährung in diesen Schichten zunimmt. Und gut für die Bauern stimmt auch nur bedingt. Sie verdienen zwar im Vergleich zu vorher viel Geld, doch Quinoa wird inzwischen auch woanders angebaut.
Fair-Trade-Produkt als Ausweg
Und wenn das mehr wird, werden die Bauern aus den Anden nicht mithalten können. Denn die modernen Anbaumethoden im Westen werden das dann in größeren Mengen und viel günstiger produzieren. Ein trauriger Kreislauf. Ein Ausweg wäre Quinoa als Fair-Trade-Produkt zu kaufen. Das garantiert den Kleinbauern ihr Einkommen. Außerdem kümmert sich der faire Handel auch darum, dass eine bestimmte Menge zu günstigeren Preisen im Land verkauft wird, so dass das Korn der Bevölkerung als Grundnahrungsmittel erhalten bleibt.