Hamburg erlebt zum Auftakt des neuen Jahres sein grünes Wunder. Zumindest die Tresen der Hansestadt: Die Cocktail-Enzyklopädie Difford's Guide, welche alljährlich die 100 auf der Plattform angesagtesten Drinks kürt, hat den Gin Basil Smash erstmals in die Top 10 gewählt. Der Drink wurde vom Hamburger Bar-Besitzer Jörg Meyer (“Le Lion Bar de Paris”, “Boilerman Bar”) 2008 erfunden, seitdem hat er einen internationalen Siegeszug angetreten. Und womöglich ist das erst der Auftakt des erfrischend-kräuterigen Drinks, denn laut Difford’s Guide ist es einer der drei vielversprechendsten Drinks für 2020. Dafür sorge neben dem großartigen Geschmack vor allem die auffallende, Instagram-freundliche Optik.
Wie der Gin Basil Smash zubereitet wird und welche Drinks sonst noch in den Top Ten landen, erfahren Sie im nachfolgenden Ranking.
1. Porn Star Martini
Sex sells, und zwar immer wieder. Zum fünften Mal in Folge landet dieser Drink ganz oben auf dem Siegertreppchen. Der Porn Star Martini dürfte vor allem Frauen schmecken, denn er besteht aus Passionsfrucht, Likör (Passoa), Vanille-Vodka (Difford's empfiehlt Absolut), einigen Spritzern Limettensaft, Vanillesirup und einem Schuss Champagner. (zum Rezept)
2. Amaretto Sour
Ebenfalls einer der Dauerbrenner in den jährlichen Top 10. Der ungewöhnliche Mix aus Amaretto, Bitter, Eiweiß und Zitronensaft ist definitiv etwas für Experimentierfreudige. (zum Rezept)
3. Espresso Martini
Erfunden im Jahr 1983 vom legendären Barkeeper Dick Bradsell. Wird zubereitet aus Ketel One Wodka, frisch gebrühtem Espresso, Kaffeelikör und Zuckersirup. Dazu - für die Balance - eine Prise Salz. Der ideale Drink, wenn die Party den ersten Durchhänger erlebt. (zum Rezept)

4. Dry Martini
DER Cocktail unter den Cocktails. Es gibt Dutzende Zubereitungsarten, Difford’s hat sie für sein Ranking alle zusammengefasst, weshalb der Cocktail von Platz 20 im vergangenen Jahr auf die vier emporschnellte. Das Portal empfiehlt einen durchaus kräftigen Mix aus 75ml Rutte Gin, 15ml extra-trockenem Wermut und einen Schuss Orangen-Bitter. (zum Rezept)
5. Negroni
2019 feierte der Negroni seinen 100. Geburtstag, Platz fünf ist somit ein angemessenes Geschenk zum Jubiläum. Der Negroni ist ein Klassiker, den jeder Barkeeper liebt, denn er ist schnell zubereitet. Er besteht zu je einem Drittel aus Dry Gin, Campari Bitter und süßem Wermut (Difford's empfiehlt Martini Rosso). Das Ganze wird mit Eis gerührt. Cheers! (zum Rezept, mehr zum Drink)
6. Margaritas und Tommy's Margarita
Die Margarita ist ein Klassiker der Barlandschaft und wird vom Tequila-Boom in den USA nach oben gespült. Im vergangenen Jahr reichte es noch für die Silbermedaille, 2020 muss sich die Margarita mit Platz 6 begnügen. Die Tommy's-Variante ist auf das Wesentliche reduziert und besteht aus Patrón-Tequila, Agavensirup und frisch gepresstem Limettensaft (zum Rezept), während die “klassische” Margarita zusätzlich noch mit Triple Sec (etwa Cointreau) angereichert wird.
Wir haben Barkeeper gebeten, Cocktails neu zu interpretieren - die Ergebnisse sind kreativ

Beginnen wir mit dem Negroni. Das Originalrezept sieht jeweils einen Teil Gin, roten Wermut und Campari vor. Marie Rausch aus der Münsteraner Bar "Rotkehlchen" verleiht dem Klassiker, der mittlerweile mehr als 100 Jahre alt ist, einen spannenden Twist: Der Campari bleibt, der rote Wermut wird jedoch durch Süßwein und frischgepressten Karottensaft ersetzt, statt Gin landet Calvados im Glas. Benannt ist der Drink übrigens nach Davide Camparis Mutter, die in Anlehnung an ihre rote Haarfarbe "Carotolin" übersetzt "kleine Rübe" genannt wurde.
Das Rezept:
3 Teile Campari
3 Teile Calvados
3 Teile Sauternes Süßwein
2 Teile frischer Karottensaft
Alle Zutaten (ohne den Karottensaft) auf viel Eis verrühren, in einem Tumbler auf Eis geben und mit dem frischen Karottensaft floaten.
7. French Martini
Der Senkrechtstarter in den Top 10. Im vergangenen Jahr noch auf Platz 21, nun auf der sieben. Hat bis auf das empfohlene Glas mit einem klassischen Martini im Grunde nicht viel gemeinsam und ist in der Barszene auch als Flirtini bekannt. Warum, zeigt ein Blick auf die Zutaten: 60ml Vodka, 15ml Brombeerlikör und 45ml (am besten frisch gepressten) Ananassaft. Sehr süffig. (zum Rezept)
8. Gin Basil Smash
Einen ähnlichen Popularitätsschub erlebte der Gin Basil Smash, er kletterte von der 19 auf die 8. So wird er gemixt: Nehmen Sie 12 (je mehr, desto besser) frischgepflückte Basilikum-Blätter, gern auch mit Stengel. Diese zerstampfen Sie im Shaker. Geben Sie nun 60ml Gin (das Le Lion mixt mit 70ml, die empfohlene Marke ist Rutte) in den Shaker. Dazu 30ml Zitronensaft und 20ml Zuckersirup. Anschließend füllt man den Shaker mit Eis, schüttelt kräftig und seiht den Drink ab. Schick und lecker! (zum Rezept)
9. Slow Comfortable Screw Against The Wall
Langer Name, komplexer Drink: Die Basis dieses Cocktails ist Wodka, dazu gibt es jeweils einen Schuss Sloe Gin (aus Schlehen) und Southern Comfort, etwas Orangensaft und einen Spritzer Galliano-Likör. Schmeckt vielen offenbar so gut, dass der Drink innerhalb der letzten Jahre um 30 Plätze emporkletterte. (zum Rezept)
10. Bloody Mary
Ein Drink, der sich nicht nur im Flugzeug großer Beliebtheit erfreut, sondern auch als Hangover-Drinks beim Sonntags-Brunch. Auch hier gibt es Dutzende Variationen, die im Wesentlichen alle Tomatensaft, Vodka, Pfeffer, Zitronensaft, Zuckersirup und Worcester-Sauce enthalten. Und die Sellerie-Stange nicht vergessen! (zum Rezept)
Quelle: Difford's Guide
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